IT-Branche wird sich als Wachstumsmotor behaupten

Wo steht die Informationsgesellschaft heute, wie sieht der Fahrplan für die Weiterentwicklung in den nächsten zehn Jahren aus? Welche Weichen müssen gestellt, welche Voraussetzungen geschaffen werden? IT-Experten der Informationstechnischen Gesellschaft im VDE (ITG) beziehen in einer jetzt veröffentlichten Studie zu wichtigen Kernfragen Stellung.

Um die Zukunft der modernen Informationstechnik sind die Experten wenig besorgt. Vielmehr sehen rund 90 Prozent der Befragten in der Branche den Wachstumsmotor der Wirtschaft schlechthin. Als Schrittmacher des Aufschwungs wurden die Bereiche Mikroelektronik, Mikro- und Nanotechnik, sowie Telekommunikation und Multimedia-Anwendungen identifiziert. In diesen Segmenten erwarten 80 Prozent der Befragten innerhalb der jetzigen Dekade ein durchschnittliches jährliches Wachstum von über fünf Prozent.

Ausschlaggebend für die optimistische Bewertung ist unter anderem das erstarkte Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit der europäischen Wirtschaft. Hatten lange Zeit die Regionen Nordamerika und Asien-Pazifik als hauptsächliche Nutznießer der I+K-Technologien gegolten, macht Europa verloren geglaubten Boden gut. Nicht weniger als 88 Prozent der Befragten zeigten sich überzeugt, dass die europäische Wirtschaftsregion besonders großen Profit aus der Branche ziehen wird. Anlass zu Hoffnung auf eine starke Stellung Europas gibt dabei vor allem die Mikro- und Nanotechnik.

Defizite bei der Software

Zahlen wie die zuletzt genannten dürfen aber nicht darüber hinweg täuschen, dass Europa beim Software-Innovationspotenzial nicht auf den vorderen Plätzen liegt. Etwas zuversichtlicher beurteilen die Teilnehmer der Studie hingegen das europäische Innovationsvermögen bei den Netztechnologien, wo immerhin 31 Prozent der heimischen Wirtschaft die Fähigkeit zur Entwicklung zukunftsweisender Netzwerkprodukte attestieren. Klarer Sieger mit 60 Prozent Innovationskraft ist in dieser Technologiesparte jedoch Nordamerika.

“Eine der entscheidenden Schlachten um die Zukunft der Informationsgesellschaft wird auf dem Feld innovativer Netztechnologien geschlagen”, so das Resümee der Teilnehmer. Als “Favoriten” werden “super-intelligente” Netze mit einem hohen Grad an Selbstorganisation und Flexibilität betrachtet. Sie stehen bei 64 Prozent der Befragten ganz oben auf der Anforderungsliste.

Nach wie vor ungebrochen ist der Ruf nach immer leistungsfähigeren Speichermedien und Mikroprozessoren. Zu den chancenreichsten Herausforderungen zählt das Neurocomputing. Dahinter verbirgt sich die intelligente Nachbildung biologischer neuronaler Funktionen, zum Beispiel zur assoziativen Informationsverarbeitung. Diese Technologie, die unter anderem zur Optimierung entscheidungsunterstützender Managementsysteme beitragen kann, wird von knapp 55 Prozent der Teilnehmer als Wachstumstreiber eingestuft.

Quelle: VDE/ITG Experten-Panel Informationstechnik. Download unter www.vde.com/reports für 150 Euro incl. Mwst.

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Rolf Froböse Rolf Froböse

Weitere Informationen:

http:// www.vde.com/reports

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