EU Erweiterung bietet langfristig Chancen für die europäische Life Sciences Industrie

Die europäische Pharmaindustrie wird auf lange Sicht von der Erweiterung der Europäischen Union um zehn Staaten am 1. Mai profitieren. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Unternehmensberatung Cap Gemini Ernst & Young. Neben einem größeren Markt wird sich im Bereich der Arzneimittelentwicklung der hohe Ausbildungsstandard von Arbeitskräften in den Beitrittsländern bei gleichzeitig niedrigen Löhnen auswirken. Hinzu kommen bessere Rahmenbedingungen für klinische Studien bei zusätzlich steigendem Patent- und Urheberrechtschutz.

Bessere Rahmenbedingungen für klinische Forschung

Bislang war die mangelnde Absicherung von Patenten und Urheberschaft ein Hinderungsgrund für ein stärkeres Entwicklungsengagement von Pharmafirmen in Osteuropa. Die sukzessive Übernahme von EU Recht in das jeweilige nationale Recht in den Beitrittsstaaten schafft künftig mehr Sicherheit. „Der steigende Kostendruck in Forschung und Entwicklung wird dabei die Verlagerung der Arzneimittelentwicklung sicher noch beschleunigen“, meint Günther Illert, Vice President Life Sciences bei Cap Gemini Ernst & Young. Die Unternehmen treffen in den Erweiterungsstaaten vor allem auf bessere Rahmenbedingungen für die arbeitsintensiven klinischen Studien: Geringere Personalkosten, weniger Regularien als in West-Europa sowie eine höhere Bereitschaft von Patienten an Studien teilzunehmen wirken sich hier aus. „Die EU Erweiterung bietet damit auch die Chance, die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Pharmaunternehmen gegenüber den US Firmen zu verbessern. Gerade kleinere Firmen werden durch die niedrigeren Kosten für die klinische Entwicklung in der Lage sein, Medikamente bis zur Marktreife zu entwickeln“, so Illert. Auf den Bereich der Produktion hingegen wird die EU Osterweiterung zunächst keinen Einfluss haben. Komplexe Zertifizierungen von Produktionsprozessen unter anderem durch die amerikanische Federal Drug Association machen einen Aufbau von neuen Fertigungsstätten für Medikamente derzeit nicht rentabel.

Unternehmensnetzwerke statt integrierter Konzerne

Die kommende Verlagerung von forschungsintensiven Aktivitäten in die neuen EU-Staaten wird zusätzlich einen bereits absehbaren Trend gerade in der europäischen Life Sciences Industrie verstärken: das Entstehen von Unternehmensnetzwerken mit spezialisierten Einheiten für Forschung und Entwicklung, Produktion sowie Marketing und Vertrieb. Vorbild ist hier der Biotechnologie-Bereich mit seinen forschenden Kleinunternehmen und den kooperierenden Konzernen, die Marketing und Vertrieb übernehmen.

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