Aktienmarkt: Kurszug in Fahrt

Trotz aller zwischenzeitlichen Turbulenzen geht 2003 für den DAX als das achtbeste Jahr seit 1965 in die Börsenhistorie ein. Gleichzeitig avancierte das deutsche Leitbarometer mit 37 Prozent Kursplus zum Spitzenreiter im internationalen Blue Chip-Vergleich. Diese beachtliche Indexentwicklung sowie das insgesamt aufgehellte konjunkturelle Umfeld haben den Anlegerappetit auf Aktien angeregt. In der Folge entwickelten kurzzeitige Rückschläge unter die erst zu Jahresbeginn eroberte 4000 Punkte-Marke bisher keine nennenswerte Abwärtsdynamik. Im Gegenteil steht seit Jahresbeginn bereits ein Plus von immerhin knapp 3 Prozent zu Buche.

Der Aufschwung der Weltwirtschaft befindet sich auf gutem Wege. Das aufgehellte Bild trübten in letzter Zeit allerdings einige Wolken. Dazu zählten insbesondere der deutlich schlechter als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht vom Dezember, die Konsolidierung einiger Klimaindikatoren vor allem aus dem Dienstleistungsbereich beidseits des Atlantiks sowie nicht zuletzt auch die Sorge darüber, dass der Euro-Anstieg (allein seit Anfang September +17 Prozent) die exportgetriebene Erholung hierzulande ersticken könnte. Letztlich aber rechtfertigt sich die vergleichsweise milde Negativreaktion der Marktakteure dadurch, dass vor allem die Expansion in den USA, wie zuletzt auch im Konjunkturbericht der US-Notenbank (Beige Book) attestiert, erkennbare Züge einer nachhaltigen Entwicklung trägt. Zum einen sind die positiven Auswirkungen der staatlich geförderten Konsumkonjunktur noch nicht ausgelaufen und dürften neben einer Besserung am Arbeitsmarkt zu einem anhaltend robusten privaten Verbrauch beitragen. Zum anderen zeigen sich inzwischen Anschubeffekte verstärkter Investitionen und nicht zuletzt legen die letzten Handelsbilanzdaten nahe, dass die US-Industrie im internationalen Umfeld durchaus von dem schwachen Dollar profitiert.

Diese Impulse sind trotz Euro-Höhenflug auch hierzulande auf dem Aktienmarkt zu spüren. Zunehmend bedeutsam für weitere Kursavancen bei Dividendentiteln wird nun der erwartete Anstieg bei den Unternehmensgewinnen. In der laufenden Berichtssaison zum vierten Quartal zeigen sich bereits erhebliche Fortschritte, doch lasten die Verspannungen auf der Devisenseite derzeit noch auf den Ausblicken vieler hiesiger Firmen. In einer Erleichterung an der Währungsfront liegt auf Sicht ein großer Hebel für steigende Aktienkurse. Unattraktive festverzinsliche Alternativen sowie nicht zuletzt auflebende Fusions- und Übernahmespekulationen tun ein Übriges, die generelle Perspektive für Aktieninvestments zu verbessern. Auch wenn mit den Kursen zunächst die Gewinnmitnahmebereitschaft steigen dürfte, sollten sich längerfristige Investments in Qualitätstitel vorzugsweise aus den Sektoren Chemie, Industrie, Luftfahrt und Versicherungen auszahlen.

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Hans Beth LRP

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