Aktienmarkt: Börsenampeln weiter auf grün

Das turbulente Börsenjahr 2003 steht vor einem versöhnlichen Ausklang. Angesichts massiver staatlicher Wirtschaftsstimulans in den USA, daraus resultierenden weltweiten Anschubeffekten und sich auch hierzulande verdichtender Signale für eine deutlichere Belebung im kommenden Jahr honorieren die Börsen seit einigen Monaten die Aussicht auf eine nachhaltig aufwärts gerichtete konjunkturelle Entwicklung. Im bisherigen Jahresverlauf verbuchten die maßgeblichen Blue Chip-Indizes, allen voran der DAX mit rd. 33 Prozent, deutliche Zuwächse. Nach erfolgter Anpassung an ein konjunkturfreundliches Grundszenario, rückt nun zunehmend die Frage nach der Stärke der wirtschaftlichen Dynamik in den Fokus.

In den USA dürfte sich der private Verbrauch nach exzeptionell hohem Niveau im dritten Quartal künftig etwas moderater entwickeln. Gleichwohl signalisieren Daten wie zuletzt die Einzelhandelsumsätze vom November (+0,9 Prozent im Monatsvergleich), dass zumindest die Abschwächung im vierten Quartal geringer als erwartet ausfallen dürfte; auf der anderen Seite steigen die Auftragseingänge stetig und nähren die Erwartung einer fortgesetzten Erholung auf Produktionsebene (sichtbar auch im November-Plus des ISM-Index um knapp 6 auf 62,8 Punkte), so dass sich die USA im kommenden Jahr auf deutlich expansivem Kurs bewegen sollten (gut 4 Prozent).

Zwar keineswegs im Ausmaß aber in der Tendenz ebenfalls positiv präsentierte sich zuletzt die industrielle Entwicklung hierzulande, nachdem IFO- und ZEW-Index (im Dezember 72,0 nach 67,2 Punkte) bereits sieben bzw. zwölf Anstiege in Folge verzeichneten. Sorge über den bremsenden Einfluss des schwachen US-Dollar auf die deutsche Konjunktur wecken jedoch die Oktober-Außenhandelsdaten, die für die Exporte in Länder außerhalb der EU einen Rückgang um 8,5 Prozent ausweisen. Inwieweit die Binnenkräfte angesichts des auf Hochtouren laufenden Einigungsprozesses bei den Agenda 2010-Reformgesetzen schon im kommenden Jahr das Wachstum flankieren können, bleibt vorerst ungewiss. Selbst ein Wirtschaftswachstum (inklusive Arbeitstage- und Reformeffekt) von rund 2 Prozent in 2004 dürfte zudem den hiesigen Arbeitsmarkt auf Sicht nur wenig beleben. Günstig bleibt hingegen beidseits des Atlantiks das Investitionsumfeld, da nicht zuletzt die längerfristigen Zinsen noch immer unter dem historischen Durchschnitt liegen.

Auf Unternehmensseite dürfte der bereits durch Restrukturierung eingeleitete positive Gewinntrend gerade den international ausgerichteten Konzernen ermöglichen, getragen von der Konjunkturbesserung auch sukzessive die Zukunftsprojektionen anzuheben. Ohne zusätzliche Verwerfungen an der Währungsfront bleiben deutsche Blue Chips im internationalen Vergleich attraktiv. Als Investmentschwerpunkte bieten sich Titel aus dem Chemie-, Transport&Logistik- und dem Industriesektor an.

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Hans Beth Landesbank Rheinland-Pfalz

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