Commerzbank-Börsenbericht: Konjunkturhoffnungen lassen Aktienkurse steigen

Beflügelt von überraschend guten Konjunkturdaten sowohl in den USA als auch in Europa haben in dieser Woche die Kurse an den internationalen Aktienmärkten kräftig angezogen. Der DAX legte im Wochenvergleich mehr als 6% zu und erreichte mit 3.675 Punkten vorübergehend das bisherige Jahreshoch.

In Deutschland setzte vor allem der ifo-Index für den Oktober positive Impulse. Er stieg zum sechsten Mal in Folge, wobei nunmehr nicht nur die Erwartungen, sondern auch die aktuelle Lagebeurteilung von den Unternehmen besser eingeschätzt wird. Damit scheint gesichert, dass es sich nicht um eine kurzfristige Sonderbewegung, sondern tatsächlich um den Beginn einer wirtschaftlichen Erholung handelt. Gegen Jahresende sollte die Konjunktur weiter an Fahrt gewinnen, wie jetzt schon in den Vereinigten Staaten zu beobachten ist. Zusätzliche Attraktivität gewann der Markt durch einige Quartalsberichte; so zogen die Zahlen der HypoVereinsbank den gesamten Finanzsektor nach oben. Schließlich kam Unterstützung von den zunehmenden Fusionsaktivitäten in den USA, etwa die überraschende Übernahme von FleetBoston durch die Bank of America für 48 Mrd US-Dollar, die auch in Europa Spekulationen über entsprechende Zusammenschlüsse nährten.

Sollte sich der DAX in den nächsten Tagen nachhaltig über der Marke von 3.600 Punkten halten, erschließt sich hieraus weiteres Kurssteigerungspotenzial. Die Anlageexperten der Commerzbank empfehlen deshalb, jede vorübergehende Schwächephase zum Bestandsausbau zu nutzen, nicht zuletzt in Technologiewerten.

Die Rentenmärkte zeigten sich zuletzt etwas schwächer, weil mit Blick auf die sich verbessernde Konjunkturlage in zunehmendem Maße von Renten in Aktien umgeschichtet wurde. Andererseits dürfte die jüngste Äußerung des amerikanischen Notenbank-Präsidenten, die kurzfristigen Zinsen bis auf weiteres nicht anheben zu wollen, zu einer Stabilisierung der Zinsmärkte beitragen. Leichte Kurseinbußen bei festverzinslichen Papieren sind aber nicht auszuschließen. Die Commerzbank empfiehlt daher, bei Neuanlagen den mittleren Laufzeitenbereich mit begrenztem Risiko überzugewichten.

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