Wirtschaftlich und gesund auf dem Bau arbeiten – Neue Wege aus der Krise

„Motivierte, qualifizierte und gesunde Mitarbeiter sind ganz wichtig für den Erfolg eines Unternehmens.“ Auf diesen Zusammenhang wies heute der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, anlässlich einer Fachtagung der Initiative Neue Qualität der Arbeit hin. Das gelte auch für die in einem unverändert schwierigen Umfeld operierende Bauwirtschaft. Nach wie vor liegen ihre Unfallzahlen deutlich über dem Durchschnitt der gewerblichen Wirtschaft. Konkrete Wege zu einer Verbesserung des Gesundheitsschutzes am Bau stellt deshalb die Initiative Neue Qualität der Arbeit vor. In dieser Initiative handeln Bund, Länder, Sozialpartner und Unternehmen gemeinsam mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und zugleich die Arbeitsplätze wettbewerbsfähiger zu gestalten. Sieben Projekte, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit im Jahr 2002 im Rahmen der Initiative gefördert hat, präsentieren auf der zweitägigen Veranstaltung „INQA – Arbeitsbedingungen in der Bauwirtschaft gestalten“ ihre Ergebnisse. Sie reichen von handfesten praktischen Tipps über ein Telelearning-Modul bis zum kompletten Management- System für Arbeitsschutz. INQA biete, so Clement weiter, die Plattform, auf der neue Wege für die branchenweite Verbreitung diskutiert werden könnten.

Unfälle passieren, so die Erkenntnisse aus den Modellvorhaben, weil die Sicherheitsvorschriften nicht genügend bekannt sind oder auf Grund von Zeitdruck zu wenig beachtet werden. Daneben sind es die tagtäglich falschen Bewegungen, die Bauhandwerker massiv belasten und langfristig zu Wirbelsäulen- und Gelenkschäden führen. Ein Gerüstbauer beispielsweise bewegt pro Arbeitstag durchschnittlich sechs Tonnen Gewicht. Folgen solcher Fehlhaltungen sind hohe Ausfallzeiten und eine sehr hohe Quote an Frühverrentungen. Gerade die Bauwirtschaft ist jedoch darauf angewiesen, sich die Facharbeiter mit ihrem Wissen möglichst lange zu erhalten. Hier setzt etwa das Projekt RehaBau der Bau-Berufsgenossenschaft Hamburg an, das Bauarbeitern mittleren Alters neue Bewegungsabläufe und ergonomischeres Arbeiten vermittelt.

Die Kooperation von Betrieben untereinander sowie die Bildung regionaler Netzwerke von Partnern aus Betrieben, Sozialversicherungsstellen und Ausbildung war bei allen Projekten ein wichtiger Aspekt. Hier setzt auch das Netzwerk Baustelle an. Die Aktion, bei der Mitarbeiter der Unfallversicherungsträger und der staatlichen Arbeitsschutzinstitutionen bundesweit rund 3 200 Baustellen auf ihre Sicherheitsstandards hin bewerteten, präsentierte im Rahmen der Tagung die ersten Zwischenergebnisse. „Der Sicherheitszustand auf den Baustellen war um so besser, je intensiver die Baustellenverordnung angewendet wurde“, so Dr. Bernhard Brückner vom Hessischen Sozialministerium. „Die Kombination aus Information und Kontrolle empfiehlt sich deshalb ganz klar für weitere Kooperationen.“

Informationen:

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Proschhübelstr. 8, 01099 Dresden
Dipl.-Ing. Stephan Gabriel
Telefon: 0351 – 8062 – 303, Fax: – 210
e-mail: Gabriel.Stephan@baua.bund.de

TOPCOM Communication GmbH
Höchster Str.94, 65835 Liederbach
Karl-Heinz Schulz
Telefon: 069 – 3300-98-21, Fax: – 89-22
e-mail: kh.schulz@public.de

Media Contact

Dipl.-Ing. Stephan Gabriel BMWA

Weitere Informationen:

http://www.inqa.de

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