Kostensenkung hat oberste Priorität – Studie "Challenges 2003" offenbart neue Herausforderungen für die Industrie
Deutschlands Unternehmen sind vorsichtig geworden. Kostensenkung ist das Gebot der Stunde. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Challenges 2003“, die die Top-Managementberatung A.T. Kearney jetzt vorgelegt hat.
Vorstandsmitglieder und Geschäftsführer von 121 Unternehmen der Energie- und Prozessindustrie (Chemie, Mineralöl, Stahl, Papier, Glas) wurden befragt, was aus ihrer Sicht die wichtigsten strategischen Herausforderungen für den Ausbau/die Absicherung der strategischen Wettbewerbsposition ihres Unternehmens sind. Dabei zeigte sich, dass unterschiedliche Ansätze zur Senkung von Kosten oberste Priorität haben: Restrukturierung ist mit 74% der Nennungen unangefochtener Spitzenreiter auf der unternehmerischen Agenda, dicht gefolgt von Outsourcing (65%) und Desinvestitionen (61%). Die Mehrfachnennungen verdeutlichen auch, wie wichtig Kostensenkung geworden ist: „Häufiger als früher verfolgen die Unternehmen der Energie- und Prozessindustrien gleichzeitig mehrere Kostensenkungsansätze“, bemerkt Dr. Joachim Rotering, der als Vice President von A.T. Kearney für die Studie verantwortlich zeichnet.
Noch vor zwei Jahren offenbarte die Challenges-Studie ein völlig anderes Bild. Die drei aktuellen Spitzenreiter standen am unteren Ende der Skala, die damals angeführt wurde von den Themen „Implementierung von eBusiness Initiativen“, „Fusionen und Akquisitionen“ sowie „Wachstum“. Diese drei Themen, die die Agenda für das Jahr 2001 anführten, rangieren dieses Jahr auf den Plätzen fünf, sechs und zehn.
„Zwar sind Kostensenkungsmaßnahmen durch Outsourcing, Restrukturierung und Desinvestition heiß diskutierte Themen, aber sie allein sind nicht zukunftsweisend“, bewertet Rotering die Ergebnisse der Studie: „Auch beim Wirtschaften in der Talsohle ist es wichtig, dass Unternehmen sich nicht selbst den Weg in die Zukunft verstellen. Wachstum, Innovation und Investition dürfen folglich nicht von den Agenden der Führungsetagen verschwinden.“
Obwohl weniger Fusionen und Akquisitionen stattgefunden haben, ist die Zahl der Desinvestitionen in den vergangenen zwei Jahren signifikant angestiegen. Gleichzeitig haben immer mehr Unternehmen erkannt, dass Desinvestitionen eine zentrale Maßnahme zur Wertsteigerung sind: „Desinvestitionen müssen keine Notoperationen sein, sofern sie aktiv betrieben werden und strategisch ausgerichtet sind“, bestätigt Dr. Sieghart Scheiter, Vice President von A.T. Kearney: „So können Desinvestitionen durchaus zur Wertsteigerung des Unternehmens beitragen.“
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