Psychologen: Deutsche haben sich schnell an Umgang mit dem Euro gewöhnt

Die Deutschen haben ein gespaltenes Verhältnis zum Euro: Einerseits geben drei Viertel in Umfragen an, dass sie die Euro-Preise immer noch in D-Mark umrechnen. Andererseits können sie mittlerweile offenbar genau so gut mit dem Euro rechnen wie früher mit der D-Mark. Das haben Psychologen von der Uni Würzburg herausgefunden.

Die Probanden von Prof. Dr. Thomas Mussweiler haben sich im Laufe des Jahres 2002 schnell daran gewöhnt, mit Preisen in Euro umzugehen. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchungsreihe, die der Würzburger Psychologe demnächst im Fachblatt „Journal of Economic Psychology“ veröffentlichen wird.

Die Sicherheit im Umgang mit der neuen Währung wurde so untersucht: „Es ging um den Preis für einen Neuwagen der Mittelklasse. Wir gaben den Probanden Richtwerte vor, die entweder viel zu hoch oder viel zu niedrig waren. Nachdem sie den Durchschnittswert für einen Neuwagen mit diesem Richtwert verglichen hatten, sollten die Probanden schätzen, wie viel ein Neuwagen kostet“, erläutert Mussweiler.

Kurz vor der Einführung des Euro, im Winter 2001, verschätzten sich die Probanden noch stark, wenn die Angaben in Euro waren. Doch schon im Sommer 2002 ließen sie sich von den falschen Euro-Vorgabewerten viel weniger irreleiten. Ihre Euro-Schätzungen bewegten sich zu diesem Zeitpunkt sogar auf demselben Niveau wie die D-Mark-Schätzungen im Vorjahr. „Nur sechs Monate nach der Einführung der neuen Währung waren die Probanden im Umgang mit dem Euro also ebenso sicher wie ehemals im Umgang mit der D-Mark“, so die Schlussfolgerung von Mussweiler.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Thomas Mussweiler, T (0931) 31-2909, Fax (0931) 31-2812, E-Mail:
mussweiler@psychologie.uni-wuerzburg.de

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Robert Emmerich idw

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