KfW fördert Unternehmensnachfolge mit mehr als 500 Mio Euro

KfW-Fachkonferenz zur Unternehmensnachfolge: Frühzeitige Nachfolgeplanung entscheidend für Unternehmensstabilität

Zur frühzeitigen Planung der Nachfolge riefen am Montag die Referenten der KfW-Fachkonferenz „Unternehmensnachfolge“ die Teilnehmer aus kleinen und mittleren Unternehmen auf. „Der Generationswechsel ist eines der beherrschenden Themen der kommenden Jahre“, sagte KfW-Vorstandssprecher Hans Reich zu diesem Thema. „Rund 80.000 Unternehmen stehen jährlich vor der Frage, wie und an wen der Stab im Unternehmen übergegeben werden soll. In vielen Fällen wird die Übergabe zu spät eingeleitet, mit fatalen Folgen für die Mitarbeiter und das Unternehmen. Gesamtwirtschaftlich betrachtet hängt jährlich die Existenz rund einer Million Arbeitsplätze von der reibungslosen Übergabe der Unternehmen an die nachfolgende Generation ab.“

Mit den KfW-Programmen stehen für den Unternehmenskauf und den Erwerb von Beteiligungen langfristige Fördermittel zur Verfügung. Im vergangenen Jahr stellte die KfW hierfür mehr als 500 Mio Euro bereit. Mit dem KfW-Mittelstandsprogramm können der Kauf von Unternehmen, Betrieben oder Betriebsteilen oder der Erwerb von tätigen Beteiligungen finanziert werden. In der Regel wird das Programm bei eher kleineren Transaktionen eingesetzt. Darüber hinaus gibt es einen Bedarf zur Finanzierung größerer Transaktionen, zum Beispiel bei Nachfolgeregelungen im Wege von MBO/MBI-Transaktionen. Der jeweilige Unternehmenskäufer muss hier meist große Finanzierungsvolumina zur Kaufpreisfinanzierung mobilisieren. Um dies zu vereinfachen hat die KfW ein Akquisitionsfinanzierungsprogramm entwickelt. Kredite aus diesem Programm werden über durchleitende Banken vergeben.

Zur Finanzierung der oben dargestellten größeren Transaktionen wird häufig externes Eigenkapital von Kapitalbeteiligungsgesellschaften eingesetzt. Um deren Finanzierungsbasis zu verbreitern hat die KfW ein neues Förderprodukt, das KfW-Private-Equity-Programm gestartet. Im Rahmen dieses Programms werden Beteiligungen von Kapitalbeteiligungsgesellschaften refinanziert.

Die Beiträge der KfW-Fachkonferenz beschäftigten sich mit Managementfragen und mit der rechtlichen Gestaltung der Unternehmensnachfolge: Für die große Zahl der familiengeführten Unternehmen sei es besondere wichtig, strikt zwischen geschäftlicher und familiärer Sphäre zu trennen, betonte Norbert Ellermann von PriceWaterhouseCoopers. Dies gelte insbesondere für die Suche nach einem geeigneten Nachfolger, die in erster Linie aus rein unternehmerischer Sicht betrachtet werden sollte. Kai Mertens von Hammonds, Berlin, der zu den rechtlichen Aspekten der Unternehmensnachfolge sprach, riet dazu, zunächst die Interessen aller am Nachfolgeprozess Beteiligten zu untersuchen. Die persönlichen Interessen des Inhabers bei der Nachfolge könnten nur im Kontext einer individuellen und umfassenden erb- und gesellschaftsrechtlichen Gestaltung betrachtet werden. Ohne diese führten die gesetzlichen Regelungen in aller Regel zu untragbaren Ergebnissen auf allen Ebenen des Unternehmens. Die daraus resultierenden finanziellen Belastungen aus Steuern und Pflichtteilsansprüchen gefährdeten häufig die finanzielle Stabilität des Unternehmens. Elmer Staudt von der Berliner Volksbank wies zudem auf die Bedeutung eines ausreichend hohen Eigenkapitalanteils bei der Finanzierung von Unternehmensnachfolgen hin.

Die Veranstaltung, an der auch Vertreter von Kreditinstituten, Kammern und Verbänden teil-nahmen, fand im Rahmen einer Fachveranstaltungsreihe statt, die die KfW regelmäßig zu verschiedenen Themen der inländischen Wirtschaftsförderung durchführt.

Für Rückfragen:
Verena Tobeck
Tel: 030/20264-5127
E-Mail: verena.tobeck@kfw.de

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