Der Bilanzschwur steht auf wackeligen Füßen

Studie zur Situation der Finanzabteilungen von US-Unternehmen

Seit einigen Wochen stehen die Finanzchefs und CEOs der börsennotierten amerikanischen Unternehmen mit ihrem guten Namen für die Richtigkeit ihrer Bilanzen ein. Einige der Top-Manager dürften dabei erheblich ins Schwitzen kommen, denn in den Finanzabteilungen liegt einiges im Argen – wie eine Umfrage von Cap Gemini Ernst & Young zusammen mit CFO Research Services unter 265 US-Firmen ergab.

Aufwändige interne Prozesse, eine wenig standardisierte und integrierte Systemlandschaft und Nachholbedarf bei der Qualifikation der Mitarbeiter erschweren es den amerikanischen Chief Financial Officers (CFO), ihre Abteilungen auf die neuen Herausforderungen auszurichten. Mit 63 Prozent sind deutlich mehr als die Hälfte der Finanzverantwortlichen der Meinung, dass die Systemunterstützung für Budgetierung, Finanzprognosen und Entscheidungsfindung den Anforderungen nicht gerecht wird. „Unternehmen entwickeln sich heute rasant fort. Deshalb brauchen CFOs aktuelle Finanz- und Performance-Informationen, welche die unterschiedlichen Geschäftsfelder transparent und konsistent widerspiegeln“, sagt Reinhold Pfeiffer, Leiter des Bereichs Finance and Employee Transformation bei Cap Gemini Ernst & Young Zentraleuropa. Mehr als die Hälfte fühlt sich von der Unternehmensleitung bei der Neuausrichtung ihrer Abteilungen nicht ausreichend unterstützt – 59 Prozent der Befragten wünschen sich hier mehr Aufmerksamkeit. Handlungsbedarf bei der Mitarbeiterentwicklung und -weiterbildung, aber auch bei der Neudefinition von Anforderungsprofilen sehen 64 Prozent der Befragten. Trotz der bestehenden internen Schwierigkeiten sehen 93 Prozent keine Probleme, den öffentlichen Anforderungen an die Rechnungslegung zu genügen. Im Hinblick auf die derzeitigen Finanzskandale hat jedoch die Genauigkeit der Umsatz- und Ertragsprognosen für 81 Prozent der US-Finanzchefs oberste Priorität.

„Durch die aktuellen Ereignisse gewinnt der Bereich Finance & Controlling wieder an Bedeutung. Firmenchefs werden für dessen Neuausrichtung jetzt ein offeneres Ohr haben.“ so Pfeiffer. Die Untersuchung belegt, dass CFOs bereits einen deutlichen Beitrag zum langfristigen Unternehmenswachstum leisten. Dies zeigt sich auch in der eigenen Einschätzung: 60 Prozent der Befragten sind der Ansicht, einen wichtigen Anteil bei der Strategieentwicklung ihres Unternehmens zu haben. Obwohl die Finanzchefs angaben, dass sie persönlich bei strategischen Fragestellungen einbezogen sind, glauben allerdings nur 25 Prozent, dass andere Unternehmensbereiche die Finanzabteilung als Ratgeber bei wichtigen Entscheidungen sehen.

Für Rückfragen:
Cap Gemini Ernst & Young
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thomas.becker@cgey.com

Pressesprecher:
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