BGA: Außenhandel bricht erneut ein

„Der goldene Mai im Außenhandel fällt in diesem Jahr aus. Die Frühjahrsbelebung bei den Exporten ist jäh unterbrochen worden. Sowohl die Ausfuhren in die Europäische Union als auch in die Drittstaaten waren rückläufig, insgesamt um 7,8 Prozent. Noch stärker war der Einbruch bei den Importen mit einem Minus von 12,5 Prozent.“

Dies erklärte Anton F. Börner, der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), heute in Berlin.

„Die Binnennachfrage in Deutschland ist nach wie vor erschreckend schwach, eine Belebung zeichnet sich nicht ab. Dies ist an der Importnachfrage ablesbar, die seit Jahresbeginn um 8,5 Prozent zurückgegangen ist. Zum Vergleich: Die Exporte sind von Januar bis Mai um 1,8 Prozent gesunken“, erklärte der BGA-Präsident.

„Ein schwacher Trost: Der Außenhandelsüberschuss beschert uns neue Rekorde. Schon in den ersten fünf Monaten übertreffen die Exporterlöse die Importausgaben um 50 Milliarden Euro. Im bisherigen Rekordjahr 2001 waren dies bis Mai lediglich 33 Milliarden Euro. Da diese Rekordzahlen aber von der relativen Schwäche der Importe und nicht von der Exportstärke ausgelöst werden, besteht kein besonderer Anlass zur Euphorie“, erklärte der BGA-Präsident.

„Für das Gesamtjahr 2002 ist eine Zunahme der Exporte um 5 Prozent weiterhin möglich. Dabei müssen wir jedoch genau die Auswirkungen der Erhöhung des Eurokurses zum Dollar im Auge behalten. Eine weitere zu schnelle Aufwertung des Euro würde sich negativ auf die Exportchancen Deutschlands auswirken“, so Börner.

Zuvor hatte das Statistische Bundesamt die neuesten Zahlen zum deutschen Außenhandel bekannt gegeben. Demnach sanken die deutschen Ausfuhren im Mai 2002 im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 7,8 Prozent auf 50,2 Milliarden Euro. Die Importwerte nahmen um 12,5 Prozent ab und erreichten 40,6 Milliarden Euro.

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Diplom-Volkswirt Jens Nagel ots

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