Zahl der Auslandsbanken in Deutschland erreicht Rekordniveau

Die Zahl der Auslandsbanken in Deutschland hat im abgelaufenen Jahr mit 205 operativen Einheiten einen neuen Höchststand erreicht.

„So viele ausländische Finanzunternehmen gab es in Deutschland noch nie“, sagte Achim Klüber, Vorsitzender des Vorstands des Verbandes der Auslandsbanken in Deutschland e.V. und Country Head Germany, Austria, Switzerland der Royal Bank of Scotland, anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbandes am 18. März 2008 in Frankfurt/Main.

Der seit 2005 zu beobachtende stabile Aufwärtstrend habe sich im Jahr 2007 mit einem Sprung von 176 auf 205 Einheiten sogar noch einmal verstärkt. Ganz ähnlich sei die Situation bei den Finanzdienstleistungsinstituten, deren Zahl gegenüber dem Vorjahr von 121 auf 133 gestiegen sei. Für den Finanzplatz Deutschland sei das eine sehr erfreuliche Entwicklung, die für seine hohe Attraktivität spreche.

Das Deutschlandgeschäft vieler Häuser sei auch im Jahr 2007 gut verlaufen, so Klüber. Geschäftsvolumen und Mitarbeiterzahl seien nochmals gestiegen. Wie gut Auslandsbanken in Deutschland inzwischen etabliert seien, lasse sich auch an den führenden Marktpositionen ablesen, die Auslandsbanken seit Jahren in zahlreichen Geschäftsfeldern hierzulande einnähmen.

Auch der Verband, so Klüber, stehe mit inzwischen 171 Mitgliedern und einem Netto-Mitgliederwachstum von über 70% in den letzten 5 Jahren so gut da wie nie zuvor.

Ausdrücklich lobte Klüber die regulatorischen und steuerlichen Rahmenbedingungen am Standort Deutschland, die heute so attraktiv seien wie schon lange nicht mehr. Auch dies trage wesentlich zur positiven Sicht der Ausländer auf den deutschen Finanzplatz bei.

Lobend hob er besonders den einfachen Marktzugang, den Reformwillen der Bundesregierung und weiter Teile des Parlaments und die pragmatische Finanzaufsicht hervor. Überdies habe der Gesetzgeber es geschafft, das steuerliche Umfeld in Deutschland mit der Unternehmenssteuerreform 2008 wieder attraktiv und auch mittelfristig planbar zu machen.

Die Politik forderte er auf, nunmehr alles dafür zu tun, diese guten Standortbedingungen zu erhalten und weiterzuentwickeln. Die begonnenen Reformen müssten trotz Finanzmarktkrise und nahender Bundestagswahl engagiert fortgesetzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes langfristig zu sichern.

Weiterer Reformbedarf, so Klüber, bestehe unter anderem bei der Ansiedlung junger zukunftsträchtiger Industrien. Diese müssten im Wettbewerb mit Konkurrenzstandorten in Deutschland stärker gefördert werden. Es sei bedauerlich, dass eine relativ kleine Gruppe im Parlament dies regelmäßig erfolgreich verhindere, wie zuletzt die Beispiele Hedgefonds, REITs und Private Equity Fonds gezeigt hätten.

Im steuerlichen Bereich müsse nach der gelungenen Unternehmensteuerreform nun Detailarbeit folgen. Insbesondere müsse Steuerbürokratie reduziert sowie die Abgeltungsteuer vereinfacht und im Hinblick auf die Förderung privater Altersvorsorge weiterentwickelt werden. Zudem sei der Gesetzgeber gut beraten, internationale steuerliche Vorgaben nicht vor anderen Ländern umzusetzen, wie dies gegenwärtig bei der Besteuerung von Funktionsverlagerungen drohe.

Auch im Bereich des Bürokratieabbaus sei noch viel zu tun, um Unternehmen in Deutschland das Leben einfacher zu machen. Klüber erinnerte in diesem Zusammenhang an die zahlreichen Melde- und Berichtspflichten, die Banken in ihrem täglichen Geschäft träfen.

Hier sei von der angekündigten Entbürokratisierung leider noch nicht angekündigten Entbürokratisierung leider noch nicht viel zu spüren.

Info:

Der Verband der Auslandsbanken in Deutschland e.V. mit Sitz in Frankfurt/Main ist die Interessenvertretung der ausländischen Banken, Kapitalanlagegesellschaften, Finanzdienstleistungsinstitute und Repräsentanzen in Deutschland. Gegründet 1982 verfügt der Verband heute über 171 Mitgliedsinstitute.

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Jens Tolckmitt presseportal

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