DBV: Euro kein Teuro bei Lebensmitteln / Lebensmittelpreise geringer als Lebenshaltungskosten

Bei Lebensmitteln ist der Euro kein Teuro. Dies hat der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, anlässlich des „Anti-Teuro-Gipfels“ von Bundesministerin Renate Künast festgestellt.

Entgegen der „gefühlten“ Inflation wurde die Euro-Umstellung bei Nahrungsmitteln im Durchschnitt aller Produkte nicht für eine Preissteigerung genutzt. Preisanalysen durch die Gesellschaft für Konsumgüterforschung im Auftrag der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle ZMP in bundesweit fast 1.700 Einzelhandelsgeschäften zeigten, dass die Nahrungsmittelpreise seit Januar 2002 im Vergleich zum vierten Quartal 2001 eher gesunken denn gestiegen sind. Dagegen seien Steuern, Dienstleistungen und andere Lebenshaltungskosten seit der Euro-Umstellung angestiegen.

Einzelne Lebensmittelprodukte zeigten jedoch deutliche Preisschwankungen nach oben und unten, so Born. Diese Preisschwankungen seien allerdings bei Nahrungsmitteln im langjährigen Vergleich normal. Ursache: Von Jahr zu Jahr stark schwankende Erntemengen aufgrund von Witterungseinflüssen sowie schwankende Preise bestimmen das Angebot. Sich wandelnde Verbrauchertrends bestimmen die Nachfrage. Deutliche Preissteigerungen zum Zeitpunkt der Euro-Umstellung gab es bei Frischgemüse und teilweise bei Obst, zurückzuführen auf angebotsbedingte Engpässe durch den ungewöhnlichen Kälteeinbruch in Südeuropa. Mittlerweile haben sich die Gemüsepreise jedoch wieder auf dem langjährigen Niveau eingependelt. Nach der ZMP-Untersuchung wurden im Zeitraum der Euro-Umstellung, also zwischen Dezember 2001 und Januar 2002, für Milchprodukte keine signifikanten Preiserhöhungen festgestellt. Das trifft nach der ZMP-Analyse auch für Fleisch zu. Die Einzelhandelspreise haben seit Januar teilweise sogar nachgegeben.

Die Teuerungsrate bei Nahrungsmitteln liegt inzwischen wieder bei 2,1 Prozent (April 2002) und damit in der Nähe der allgemeinen Teuerungsrate. Der allgemeine Verbraucherpreisanstieg betrug im April 2002 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 1,6 Prozent. Zu diesem Preisanstieg trugen vor allem die Heizöl- und Kraftstoffpreise bei. Nach vorläufigen Angaben für den Monat Mai liegt die Teuerungsrate aktuell bei etwa 1,2 Prozent.

Die Erzeugerpreise, die die Landwirte für ihre Produkte erlösen, sanken sogar unter das Vorjahresniveau. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lagen sie zuletzt (März 2002) um 2,8 Prozent unter denen des Vorjahres. Die aktuell angespannte Marktlage vor allem bei Milch und Getreide verstärkt noch den Preisdruck. Rein statistisch gesehen kommen heute nur noch 28 Prozent der Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel bei den Landwirten an.

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