Neuausrichtung des Siemens-Bereichs Industrial Solutions and Services eingeleitet

Zur Stärkung seiner Wettbewerbsfähigkeit als Lieferant von Industrieanlagen, Instandhaltungsdienstleistungen und industriespezifischen IT-Lösungen wird der Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) sich neu positionieren. „Ziel ist es“, so Joergen Ole Haslestad, neuer Vorstandsvorsitzender des Bereichs, „I&S zügig auf wesentliche Kompetenzen zu fokussieren und renditeschwache Engagements abzubauen.“ Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit innerhalb des Siemens-Konzerns hinsichtlich des Geschäfts mit IT-Lösungen und Lifecycle Services für die Industrie weiter gestärkt werden. Aktivitäten mit 5.000 Arbeitsplätzen, die nicht zu dem künftigen Kerngeschäft gehören, sollen von Partnern übernommen und erhalten werden. Davon entfallen rund 3.700 auf das Inland, 1.300 auf das Ausland. Für weitere rund 2.000 Beschäftigte, davon zwei Drittel im Inland, werden sozialverträgliche Lösungen geplant. Hierzu haben heute erste Gespräche mit den entsprechenden Gremien begonnen. Insgesamt hat I&S konkrete Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung identifiziert und ein Kostensenkungsprogramm mit einem Potential auf über 500 Mio. EUR gestartet.

Mit rund 30.000 Mitarbeitern in 49 Ländern gehört I&S zu den führenden Anbietern als Lieferant von Industrieanlagen und bei Dienstleistungen für die Instandhaltung von Industrie- und Infrastrukturanlagen (Lifecycle-Services) sowie von industriespezifischen IT-Lösungen. In den vergangenen Jahren haben neben der Errichtung von Industrieanlagen vor allem das Modernisierungsgeschäft und die Optimierung von Produktionsprozessen mit Hilfe der Informationstechnik (IT-Solutions) an Bedeutung gewonnen. Strukturelle Veränderungen und aktuelle konjunkturelle Schwächen haben dazu geführt, dass I&S im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres einen Verlust verbuchen musste. „Wir müssen uns von einem elektrotechnischen Ausrüster im Anlagenbau zu einem Solutions- und Serviceprovider für die Industrie und Infrastruktur wandeln, um die veränderten Anforderungen am Markt zu erfüllen und um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern“, unterstrich Haslestad. Mit der heutigen Kostenstruktur vor allem im konventionellen Servicegeschäft sei I&S gegenüber mittelständischen Anbietern nicht mehr wettbewerbsfähig. „Priorität hat die Fokussierung bei Kunden und im Lösungs- und Dienstleistungsangebot. Dann haben wir gute Voraussetzungen“, so Haslestad, „in attraktiven Marktsegmenten unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“

Die Neuausrichtung von I&S konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte: Im Rahmen des Siemens-Programms top+ hat I&S einerseits konkrete Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung (PIP – Productivity Improvement Program) identifiziert und ein Kostensenkungsprogramm mit einem Potential von mehr als 500 Mio. EUR gestartet. Im Fokus des zweiten Schwerpunkts steht die Optimierung des bisherigen Geschäfts durch die Konzentration auf drei Themen: Errichtung von Industrie- und Infrastrukturanlagen, technische Dienstleistungen sowie informationstechnische Lösungen für den gesamten Produktionsprozess in Fabrikanlagen. In diesen drei Geschäftsschwerpunkten erzielt I&S nach der Neuausrichtung mit rund 23.000 Mitarbeitern einen Umsatz von vier Mrd. EUR. Alle Maßnahmen orientieren sich dabei an folgenden Grundsätzen:

Ertrag vor Umsatz: Bei allen Geschäften von I&S hat die Ertragssteigerung klaren Vorrang vor Umsatzwachstum.

Kernkompetenzen stärken: Mit innovativen Lösungen und Dienstleistungen sowie einer Verbesserung des weltweiten Knowledge-Managements in der Anlagenerrichtung für die Prozessindustrie soll der Markt besser ausgeschöpft werden. Nicht mehr zum Kerngeschäft von I&S gehörende Aktivitäten wie beispielsweise die Entwicklung und Fertigung von Leiterplatten oder Reparaturwerkstätten werden abgegeben.

Anlagenservice optimieren: Die Betriebsphase von Anlagen wird zukünftig weiter an Gewicht gewinnen, da mit der Modernisierung und einer Verlängerung des Anlagenlebenszyklus ein erheblicher Kundennutzen geschaffen wird. Das I&S-Angebot von konventionellen Dienstleistungen dagegen ist gegenüber mittelständischen Unternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig.

Ausbau von IT-Lösungen: Der Durchbruch der Informationstechnik in der Industrie eröffnet den Unternehmen neue Wertschöpfungspotentiale. Mit der Integration von Informationstechniken zur Optimierung von Industrie- und Infrastrukturanlagen verfügt I&S über den Zugang zu einem attraktiven Zukunftsmarkt mit hohen Ertragspotentialen.

Optimierung der Wertschöpfung: I&S wird weiter über die gesamte Wertschöpfungskette von der Planung und dem Engineering über die Inbetriebnahme von Anlagen und deren Modernisierung bis hin zur Instandhaltung verfügen. Mit der Straffung und Standardisierung von Prozessen werden jedoch deutliche Kosteneinsparungen angestrebt.

„Mit diesen ersten Schritten unserer Neuausrichtung stellen wir die Weichen zur Absicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit und für den Turnaround“, so Haslestad. Über die in der Diskussion befindlichen Maßnahmen, die von allen I&S-Geschäftsgebieten entwickelt worden sind, wurden heute die entsprechenden Gremien informiert. Die Details des Programms werden in den kommenden Wochen definiert.

Der Siemens-Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) bietet maßgeschneiderte Branchen-, Service- und IT-Lösungen für Anlagen der Prozess- und Fertigungsindustrie über deren gesamten Lebenszyklus – von der Planung und Errichtung über den Betrieb und die Modernisierung bis hin zur Entsorgung. An rund 300 Standorten weltweit beschäftigt I&S in den Geschäftsgebieten Metals, Mining and Paper Technologies, Infrastructure and Marine Solutions, Oil&Gas and Petrochemical Technologies, Intelligent Traffic Systems, Industrial Services and IT Plant Solutions insgesamt 30.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2001 (30. September) belief sich bei I&S der Gewinn vor Zinsen, Ertragssteuern und Abschreibungen (EBITA) auf 97 (i.V. 111) Mio. €. Der Umsatz konnte um 8% auf 4,56 Mrd. € ausgeweitet werden. Der Auftragseingang erhöhte sich um 11% auf 4,88 Mrd. €.

Diese Presse-Information enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von Siemens beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u.a.: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführungen von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch Siemens ist weder geplant noch übernimmt Siemens die Verpflichtung dazu.

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Wieland Simon Für die Wirtschaftspresse

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