Personalentwicklung für den Mittelstand: Nova.PE geht nach Auslaufen der Förderung weiter
„Know-how-Erhalt für den Mittelstand“ – dieses Ziel hatte sich Nova.PE beim Start vor zweieinhalb Jahren auf die Fahnen geschrieben: Um zu verhindern, dass Mitarbeiter ihr Wissen mit in Rente nehmen, haben Wissenschaftler, Berater und Trainer Instrumente und Vorgehensmethodiken entwickelt, mit denen Know-how im Unternehmen gehalten werden kann. 14 kleine und mittelständische Unternehmen haben teilgenommen und äußern sich begeistert, mehr als 30 stehen schon in den Startlöchern. Nach dem Auslaufen des EU-Projekts Ende 2007 bietet das Nova.PE-Team die Personalentwicklung für den Mittelstand nun dauerhaft an.
Interessierte Unternehmen können sich auf http://www.aog.rub.de/novape/ informieren.
Gefahr erkannt – Gefahr gebannt
Der Nova.PE-Prozess ist einfach und effizient: Mitarbeiter über 55 werden identifiziert, exklusives und unverzichtbares Wissen wird erfasst und im Rahmen eines strukturierten, methodisch-didaktisch aufbereiteten Transferprozesses vom so genannten Wissensgeber an einen jüngeren Wissensnehmer weitergegeben. Durch die systematische Durchführung des Personalprozesses Nova.PE – der, unterstützt durch eine spezielle Software und einen „Personalentwicklungskümmerer“ im Unternehmen, fortlaufend weitergeführt wird – erhalten die Unternehmen Unterstützung, um den demografischen Wandel auch zukünftig selbstständig zu bewältigen.
Über 70 Transferprozesse von alt an jung
In zweieinhalb Jahren Projektlaufzeit wurden in 14 Unternehmen über 70 Transferprozesse angestoßen und begleitet. Dabei haben die Forscher die Instrumente und Vorgehensmethodiken kontinuierlich auf ihre Praxistauglichkeit hin überprüft und weiter verfeinert. Eine Schlüsselrolle beim Nova.PE-Prozess spielt das Externalisieren von implizitem Wissen, also das Erfassen von Wissen, von dem die meisten überhaupt nicht wissen, dass sie es wissen und das nirgendwo schriftlich oder anderweitig fixiert ist. Christian Graeve, Geschäftsführung der Flowserve Essen GmbH, ist sich dessen bewusst: „Die Kernkompetenz unseres Unternehmens stecken trotz High-Tech IT-Systemen immer noch in den Köpfen der Mitarbeiter. Die strukturierte, systematische und konsequente Aufbereitung dieses Wissens durch Nova.PE ist ein wesentlicher Beitrag zur Zukunftssicherung unseres Unternehmens“.
Wichtiges Vehikel: Der Wissensbaum
„Vehikel“ des Wissens ist der Nova.PE-Wissensbaum. Hier werden alle Kenntnisse und Fähigkeiten, die sich im Laufe des beruflichen Lebensweges eines Wissensträgers angehäuft haben, festgehalten. Der Baum macht dem Wissensgeber zum einen sein eigenes Wissen bewusst. Zum anderen zeigt ihm diese Art der Abfrage die Wertschätzung durch den Arbeitgeber. Das Gefühl, bald nicht mehr gebraucht zu werden, entsteht erst gar nicht. Dem Wissensgeber suggeriert der Baum: Es ist machbar. Jürgen Wiegand, Personalleitung der Arbeiterwohlfahrt EN (Ennepe-Ruhr): „Die Visualisierung mit dem Wissensbaum ist besonders gut geeignet, um den Beteiligten die Angst zu nehmen“.
Über 30 Interessenten sind angemeldet
Nova.PE als im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative EQUAL gefördertes Projekt geht in dieser Form nun zu Ende. Wegen der großen Nachfrage von Unternehmen nach einem Instrumentarium, mit dem die demografischen Risiken gemanagt werden können und das zugleich schlank und einfach handhabbar ist, wird Nova.PE künftig ohne Fördermittel weitergeführt. Über 30 Interessenten aus KMU und großen Unternehmen und aus unterschiedlichen Branchen haben sich bereits angemeldet.
Weitere Informationen
Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung, Christian Riese, Tel.: 0234/ 32-27732, E-Mail: christian.riese@rub.de, http://www.novape.rub.de
bkp GbR, Dr. Rüdiger Piorr, Tel: 0234/ 579266-0, E-Mail: ruediger.piorr@bkp-team.de, http://www.bkp-team.de
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