BDI-Präsident Keitel: "Zwei Prozent Wachstum 2010 wahrscheinlich"

Der BDI ist mit seinen Konjunkturerwartungen optimistischer als Bundesregierung und Wirtschaftsforschungsinstitute. Er hält aufgrund von aktuellen Branchendaten und Exporterwartungen ein Wachstum von zwei Prozent im laufenden Jahr nach wie vor für wahrscheinlich: „Eine Zwei Prozent vor dem Komma ist machbar – wenn es keine Rückschläge in der Weltwirtschaft gibt, wenn Energie- und Rohstoffpreise im kalkulierbaren Rahmen bleiben und wenn eine flächendeckende Kreditklemme ausbleibt.“ Dies erklärte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel am Montag auf der BDI-Pressekonferenz zur Hannover Messe.

„Entscheidend für die Weltwirtschaft sind rasche Erfolge bei der internationalen Finanzmarktregulierung“, unterstrich Keitel.

Angesichts der Handels- und Wettbewerbsverzerrungen auf Rohstoffmärkten sollte die Politik sich dieser Themen nicht nur in der EU, sondern auf allen international zur Verfügung stehenden Ebenen annehmen, etwa im Rahmen der G20. Die Gefahr einer Kreditklemme habe abgenommen, sei aber noch nicht vom Tisch.

Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland seien trotz weiter bestehender Risiken gut, sagte Keitel. Die deutsche Wirtschaft profitiert nach seiner Einschätzung zunehmend vom Anziehen des Welthandels. „Die konjunkturelle Erholung wird wie auch in früheren Zyklen über die Wachstumsmaschine Export laufen“, sagte Keitel. „Das ist keine Entscheidung irgendeiner zentralen Export-Agentur, sondern Ausdruck der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie auf den Weltmärkten.“

Kritische Stimmen aus dem Ausland an deutschen Exportüberschüssen wies der BDI-Präsident zurück. „Zumindest die vorgeschlagenen Rezepte, etwa Lohnerhöhungen, sind der falsche Weg, um Ungleichgewichte zu beseitigen. Vielmehr muss Deutschland durch bessere Standortbedingungen die Investitionstätigkeit stärken. Das ist der Beitrag, den die Politik für nachhaltiges Wachstum leisten kann und muss.“

Keitel hob hervor, dass die Politik mit einer nachhaltigen Wachstumspolitik sogar dauerhaft zwei Prozent erreichen könne. Ganz oben auf der wirtschaftspolitischen Agenda der Bundesregierung müsse jetzt die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte stehen. „Bislang fehlt die erforderliche Stringenz in der Rückführung der Verschuldung. Wir brauchen eine klare Exit-Strategie“, betonte der BDI-Präsident. „Konsolidierung und Wachstum bedingen sich gegenseitig.“

„Zwei Prozent Wachstum bringen etwa zwölf Milliarden Euro zusätzliche Steuereinnahmen pro Jahr – nicht zuletzt durch etwa 120.000 zusätzliche Jobs“, sagte Keitel. Dies erfordere eine kluge Wirtschaftspolitik. Ein Beispiel sei die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung für alle Unternehmen.

Alle Informationen zur BDI-Pressekonferenz zur Hannover Messe im Internet unter www.bdi.eu Den BDI-Konjunkturreport finden Sie hier.

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