Arbeitslosigkeit sinkt trotz steigender Beschäftigung nur wenig

Das wären dann gut 20.000 weniger als in diesem Jahr. Zugleich wird dem IAB zufolge die Zahl der Erwerbstätigen um knapp 270.000 auf 42,89 Millionen steigen – ein neuer Rekord. Die IAB-Arbeitsmarktexperten betonen: „Der Arbeitsmarkt befindet sich somit in einer guten Grundverfassung. Selbst in Zeiten konjunktureller Flaute zeigt er sich robust, die Entlassungszahlen bleiben niedrig.“

Das IAB geht bei seiner Prognose von einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,5 Prozent im Jahr 2014 und 1,4 Prozent im Jahr 2015 aus. Allerdings sehen die Arbeitsmarktforscher einige Risiken: „Auch wenn Europa mittlerweile die Talsohle der Rezession durchschritten hat, bleibt die Schuldenkrise ein wichtiger Unsicherheitsfaktor.

Der realwirtschaftliche Aufschwung steht noch nicht überall auf solidem Fundament. Risiken stellen auch die militärischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten und in der Ukraine sowie der Handelskonflikt mit Russland und ein möglicher Energiepreisanstieg dar.“

Andererseits gebe es auch positive Faktoren, so Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und Strukturanalysen“: „Deutschland ist mit seinen Produkten am Weltmarkt grundsätzlich gut aufgestellt. Im Inland ist das Konsumklima günstig, der Bedarf an Fachkräften bleibt hoch.“

Ein großes Plus erwartet das IAB abermals bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. 2015 werden laut der Prognose 30,61 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein, 430.000 Personen mehr als 2014.

Trotz des demografischen Wandels erreicht auch das Erwerbspersonenpotenzial mit 45,87 Millionen einen neuen Höchststand. Die Zuwanderung ist hier ein entscheidender Faktor: Bis zum Jahresende 2014 kommen im Saldo 500.000 Zuwanderer nach Deutschland.

2015 rechnet das IAB mit einem Wanderungssaldo von 450.000 Personen. Die weiter steigenden Erwerbsquoten der Frauen und der Älteren tragen ebenfalls zum Wachstum des Erwerbspersonenpotenzials bei.

„Nach dem starken Abbau der Arbeitslosigkeit seit 2005 werden strukturelle Probleme auf dem deutlich niedrigeren Niveau wieder klarer sichtbar“, so die IAB-Forscher. Arbeitslose würden beispielsweise mit ihrer Qualifikation oft nicht zu den Bedarfen der Betriebe passen.

„In Zukunft wird der Arbeitsmarkt immer stärker unter den Einfluss des demografischen Wandels geraten“, schreiben die Arbeitsmarktexperten. Umso mehr komme es darauf an, das Potenzial der Arbeitslosen als Chance zu nutzen.

http://doku.iab.de/kurzber/2014/kb1814.pdf

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Wolfgang Braun idw - Informationsdienst Wissenschaft

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