UK testet unbemannte Flieger für zivile Luftfahrt

Flugzeug: Briten testen unbemannt (Foto: pixelio.de, Didi01)<br>

Ein von der britischen Regierung vorangetriebenes Projekt beginnt kommenden Monat vor der schottischen Küste mit Testflügen für zivile Flugzeuge, die ohne Piloten auskommen.

Die Versuche sollen zeigen, ob ein ferngesteuerter Jetstream Commuter einen Flug auch dann sicher fortsetzen kann, wenn der Kontakt zum Boden abreißt. So soll herausgefunden werden, ob ein selbständig fliegendes Flugzeug in der Lage ist, sich regelkonform durch die Luft zu bewegen, auch wenn andere Flugobjekte die Flugbahn kreuzen, wie der Economist berichtet.

Militärische Technologie

An dem Projekt sind unter anderem die Firmen BAE und Rolls-Royce beteiligt. Die zu erprobende Technologie soll in Zukunft in einigen Bereichen der Luftfahrt Kosteneinsparungen ermöglichen und Piloten von gefährlichen Aufgaben entbinden. Komplett selbstfliegende Flieger sind vorerst nicht das Ziel der Experimente.

Es geht eher um eine Sicherheitsleine für Flüge, die von Piloten am Boden ferngesteuert werden. Für Fracht- oder Postflüge könnte die Technologie eines Tages tatsächlich einsatzbereit sein. Für Passagierflüge eignet sich der Ansatz wohl nicht.

„Passagiere würden wohl nicht in ein Flugzeug ohne Pilot einsteigen. Derzeit ist zudem noch überhaupt nicht geklärt, ob die Sicherheit des Flugverkehrs mit autonomen Fliegern überhaupt gewährleistet werden kann“, sagt Peter Pletschacher, Präsident des Deutschen Luftfahrt Presseclubs http://www.luftfahrt-presse-club.de , gegenüber pressetext. Die benötigte Rechenleistung sei schon unter perfekten Bedingungen enorm.

„Bei schlechtem Wetter und überfülltem Luftraum in der Nähe von Flughäfen ist es noch schwerer, vor allem wenn Privatflugzeuge und Segler unterwegs sind, die keine Transponder mitführen, die ihre Position verraten. Ich bezweifle deshalb, dass diese Technologie in den kommenden 20 Jahren zum Einsatz kommen wird. Selbst das Militär setzt unbemannte Drohnen derzeit nur in Krisengebieten ein, wo der Luftverkehr überschaubar ist“, so Pletschacher.

Kameras an Bord

Moderne Flugzeuge sind bereits heute in der Lage, Flüge ohne Intervention der Piloten zu absolvieren. Allerdings sind der Kapitän und seine Mannschaft immer anwesend, um bei unerwarteten Ereignissen einzugreifen. Bei den Tests vor Schottland soll ein unbemanntes System beweisen, dass es mit solchen Situationen allein umgehen kann. Durch eine Kamera und Bilderkennungssoftware kann das System auch kleine Flugobjekte in seiner Nähe, die keinen Sender mitführen, erkennen.

Bisherige Tests sollen laut dem ausführenden Konsortium ergeben haben, dass das unbemannte Flugzeug Objekte in seiner Nähe ebenso gut erkennen und ihnen im Notfall ausweichen kann, wie menschliche Piloten. Vorerst ist die Technologie für Aufgaben wie das Erstellen von Luftaufnahmen oder die Überwachung von Verkehr oder Grenzen gedacht. Die weit billigeren Fluggeräte könnten hier Kosten sparen. Im Fracht- oder gar Passagierbereich ist die langfristige Hoffnung, die Crew im Cockpit vielleicht auf einen Piloten reduzieren zu können.

„Hier ist das Einsparungspotenzial nicht so groß, da die Kosten für die Besatzung gerade bei großen Flugzeugen prozentual relativ gering sind“, so Pletschacher.

Media Contact

Markus Keßler pressetext.redaktion

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