Neue Wege zur Bewertung von Sicherheitstechniken in der Luftsicherheitskontrolle

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat ein neues Bewertungsverfahren entwickelt, das technische, ökonomische und soziale Perspektiven bei der Entwicklung und beim Einsatz neuer Sicherheitstechniken an Flughäfen in Einklang bringt. So können die Bedarfe der einzelnen Akteure und das technologisch Machbare sowie vor allem Akzeptanzfaktoren auf Seiten der Passagiere frühzeitig berücksichtigt werden.

In der Abschlussphase des vom BMBF geförderten Projekts „Sicherheit im öffentlichen Raum“ wird die Bewertungsmethode nun in einer dreiteiligen Workshop-Reihe mit Hilfe von Experten und Passagieren auf ihre Praxistauglichkeit hin geprüft.

Am Auftaktworkshop nahmen in der vergangenen Woche Vertreter von Flughafenbetreibern, Fluggesellschaften, Unternehmen im Bereich Sicherheitstechnik, Instituten der angewandten Forschung sowie politische Entscheidungsträger teil. Zunächst wurde der entwickelte Katalog an Bewertungskriterien mit Hilfe von Expertenmeinungen auf seine Konsistenz und Vollständigkeit hin geprüft. Anschließend kamen die Kriterien anhand zweier Beispiele für die Ausgestaltung der Passagierkontrolle zur praktischen Anwendung. Zum einen wurde der Status quo der Passagierkontrollen an deutschen Flughäfen als Bewertungsobjekt herangezogen, in dem Röntgenscanner für die Handgepäckkontrolle, die Torsonde, die Nachkontrolle per Handdetektor oder auch Absuchen per Hand zentrale Elemente sind. Zum anderen stand in Anlehnung an die Vision des „Checkpoint of the Future“ der International Air Transport Association (IATA) der Entwurf einer Passagierkontrolle für die Zukunft im Fokus der Bewertung.

Dr. Antje Bierwisch, Projektleiterin des Fraunhofer ISI, ist mit den Ergebnissen des Workshops zufrieden: „Natürlich ist es nicht einfach, die verschiedenen Perspektiven und Interessenslagen zusammenzubringen, die zunächst kontroverse Diskussionen erzeugen. Insbesondere bei der Entwicklung und beim Einsatz von Sicherheitstechnologien sind technische, ökonomische und gesellschaftliche Interessen umfassend abzuwägen. Diese Abwägung erfordert Zeit und Offenheit bei allen beteiligten Akteuren. Das Ergebnis zeigt uns, dass der methodische Ansatz des Projekts sowohl den Austausch als auch die Perspektivenvielfalt umfassend berücksichtigt.“

In zwei weiteren Workshops, die im September 2013 geplant sind, soll die Perspektive der von den Sicherheitsmaßnahmen direkt betroffenen Flugpassagiere integriert werden. Hierbei wird die Frage im Fokus stehen, welche Aspekte die Akzeptanz beziehungsweise Ablehnung von Sicherheitsmaßnahmen durch die Passagiere besonders beeinflussen können. Adressaten dieser Workshop-Serie sind Bürgerinnen und Bürger, die ihre Erfahrungen mit und Erwartungen an Sicherheitsmaßnahmen innerhalb der Passagierkontrolle einbringen wollen. Interessierte können sich für eine Teilnahme per E-Mail an sira-passagierworkshop@isi.fraunhofer.de registrieren lassen.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es unter
http://www.isi.fraunhofer.de/isi-de/v/projekte/SIRA.php sowie unter http://www.sira-security.de.
Kontakt:
Anne-Catherine Jung MA
Telefon: +49 721 6809-100
E-Mail: presse@isi.fraunhofer.de
Twitter: @Fraunhofer_KA
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert Entstehung und Auswirkungen von Innovationen. Wir erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Unsere Expertise liegt in der fundierten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz.

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