Konsortium rund um FH Frankfurt erforscht innovative Intralogistik-Lösung am Flughafen Frankfurt

Parallel zum Wachstum des Marktes steigen die Ansprüche an die Logistik-, Produktions-, Lager- und Materialflussprozesse von Unternehmen: Anlass für das Start-up-Unternehmen benjamin GmbH, das Konzept der „Fluiden Logistik“ zu entwickeln.

Das daraus abgeleitete Forschungsprojekt „FluidSim – Simulation innovativer Fördertechnik“ ist jetzt in die Förderlinie 3: KMU-Verbundvorhaben (Modul B) des LOEWE-Programms des Landes Hessen aufgenommen worden. Die Technologie der Fluiden Logistik ist eine intralogistische Lösung, die eine Vielzahl von Gütern vollautomatisch und frei von Schienen im Verbund sowie individuell im Raum beliebig bewegt.

Unter Konsortialführung der Fachhochschule Frankfurt wird eine Objektbibliothek für Simulationsprogramme entwickelt. Die Leistungsfähigkeit der Fluiden Logistik wird exemplarisch an einem Teil der Gepäckförderanlage des Frankfurter Flughafens virtuell simuliert.

Projektpartner sind die benjamin Systems GmbH, die SimPlan AG, die Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie die Fraport AG. Das auf zwei Module ausgelegte Projekt wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Rund 325.000 Euro aus dem LOEWE-Programm (Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz) fließen in das erste Modul. Das gesamte Projektvolumen (Modul 1 und 2) beträgt knapp eine Million Euro.

„Mit ‚FluidSim‘ zeigen wir die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Fluiden Logistik in Transport-, Lager-, Umschlags- und Produktionsbereichen und stellen dem Intralogistik-Markt einen Simulationsbaustein für bereits heute verwendete Simulationssoftware zur Verfügung“, erklärt Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Professor für Produktionsmanagement und Logistik der FH Frankfurt und Konsortialführer des Forschungsprojekts.

Fraport stellt die Anwendungsdaten für die Simulation eines Teils der Gepäckförderanlage bereit. „Die Fluide Logistik ist eine hoch innovative, zukunftsträchtige Technologie. Die Fraport AG legt besonderen Wert darauf, solche innovativen Ansätze zu verfolgen und Forschungsprojekte durch unsere Mitwirkung zu unterstützen“, sagt Alexander Laukenmann, Leiter Unternehmensentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit der Fraport AG. Wissenschaftler/-innen der FH Frankfurt und der Goethe-Universität Frankfurt prüfen die Steuerungsalgorithmen und entwickeln diese weiter. „Aktuell wird ein früh abgegebener Koffer bis zur Verladung ins Flugzeug andauernd bewegt. Mittels der Fluiden Logistik würde der Koffer zukünftig auf einer Fläche gegenüber heutiger Technik stark verdichtet ‚geparkt‘ und nur im Bedarfsfall über die Steuerungssoftware bewegt werden. Mit dieser Lösung wird Platz und Energie gespart“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke. Im Rahmen des Projekts wollen die Wissenschaftler(innen) testen, ob die Algorithmen beispielsweise 5.000 Koffer gleichzeitig bewältigen können und welche Fläche dazu benötigt wird.

Die benjamin Systems GmbH will diesen Algorithmus in die Steuerungssoftware der Fluiden Logistik implementieren und die Steuerungssoftware mit einer Simulationssoftware verbinden. Die für die Simulationssoftware notwendige Objektbibliothek „FluidSim“ wird im Rahmen des Projekts von der SimPlan AG entwickelt und kann zu einem späteren Zeitpunkt in unterschiedlichen Simulationsprogrammen angewendet werden. Unternehmen, die vor der Entscheidung stehen, neue Logistiklösungen einzuführen, können über die Simulationssoftware so auch die Umsetzung der „Fluiden Logistik“ testen.

Das Forschungsprojekt wird ab April 2014 im Gebäude des House of Logistics & Mobility (HOLM) untergebracht sein. Das HOLM in unmittelbarer Nachbarschaft des Frankfurter Flughafens ist eine neutrale Kooperationsplattform für gemeinsame Forschungs- und Weiterbildungsaktivitäten von Institutionen und Unternehmen, die in den Bereichen Logistik und Mobilität tätig sind.

Näheres zum HOLM: http://www.frankfurt-holm.de

Das Projekt „FluidSim“ (HA-Projekt-Nr.: 405/13-44) wird im Rahmen von Hessen ModellProjekte aus Mitteln der LOEWE – Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, Förderlinie 3: KMU-Verbundvorhaben gefördert.

Weiter Infos: http://www.innovationsfoerderung-hessen.de

Kontakt: FH FFM, Fachbereich 3: Wirtschaft und Recht, Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Telefon: 069/1533-3870, E-Mail: schocke@fb3.fh-frankfurt.de

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Nicola Veith idw

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