Wer liefert was wohin?

Die Vielfalt von Transportwegen und logistischen Dienstleistungen macht es oft schwer, den passenden Anbieter zu finden. © Fraunhofer IML

Der Logistikmarkt wächst und mit ihm die Zahl der Anbieter. Eine Internetplattform hilft, dennoch den jeweils passenden Dienstleister zu finden und Firmenkooperationen zu erleichtern. Die gesammelten Daten liefern auch die Basis zur Marktstudie Logistikdienstleistungen.


Erdbeeren nach Schweden, Autos nach Großbritannien, Joghurtbecher nach Polen – Waren reisen bis zu ihrem Bestimmungsort oft weite Strecken. Aber selbst bei wenigen Kilometern sollte der Transport preisgünstig und fachgerecht ausgeführt werden. Den richtigen Anbieter unter zahllosen Logistikdienstleistern herauszufiltern, ist schwierig. Die meisten Kunden verlassen sich daher entweder auf Empfehlungen oder wählen auf gut Glück aus dem Branchenbuch. Dass es vielleicht besser geeignete Anbieter auf dem Markt gibt, geht dabei leicht unter.

Die Marktstudie Logistikdienstleistungen LogDL in Kombination mit einer Internetplattform vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML soll Licht in den Logistiker-Dschungel bringen. „Unsere Idee ist es, eine kommunikative Schnittstelle zwischen Kunden und den Anbietern einzurichten“, sagt Projektleiter Guido Herale. „Dazu wollen wir den Logistikmarkt mit den Leistungen der einzelnen Anbieter umfassend darstellen, so dass Kunden gezielt suchen können. Auf der anderen Seite sollen die Anbieter sehen, mit wem sie sich ergänzen und eventuell kooperieren können.“ Eine kostenlose Basisversion der Plattform ist seit vergangenem März online. Sie enthält Kerndaten wie Adressen und Ansprechpartner der Anbieter, welche Güter sie transportieren und welche Transportwege sie betätigen. Mit einer Suchmaske können Kunden so Dienstleister finden, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Eine erweiterte, kostenpflichtige professionelle Version wird in diesem Monat ins Netz gestellt. Sie schlüsselt die Leistungen der Unternehmen auch nach Standorten auf. Zudem beinhaltet sie Zusatzleistungen der Firmen wie einfache Montagevorgänge von Baugruppen, Verpackungsdienste oder Lagermanagement.

Neben den frei zugänglichen Leistungskriterien der Firmen fragen die IML-Forscher bei Firmen, die sich in der Plattform eintragen, auch vertraulich behandelte betriebswirtschaftliche Daten ab. „Mit diesen Fakten und den Anfragen der Kunden werden wir die Entwicklungen des Logistikmarkts in einer Marktstudie darstellen“, sagt Herale. „Sie wird Antwort geben auf Fragen wie: Welche Leistungen werden in welchen Branchen besonders nachgefragt? Warum steigt die Nachfrage in bestimmten Bereichen? Wo gibt es noch Entwicklungspotenziale?“ Die erste Auflage der Marktstudie soll Mitte September zum Forum „Dortmunder Gespräche“ erscheinen (www.do-ge.de). Um den Logistikmarkt möglichst realistisch darstellen zu können, hoffen die Forscher, dass die Zahl der derzeit rund siebzig eingetragenen Anbieter weiterhin stetig ansteigt.

Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Guido Herale
Telefon: 02 31 / 97 43-1 78, Fax: -7 71 78
Guido.Herale@iml.fraunhofer.de

Simon Werner
Telefon: 02 31 / 97 43-320
simon.werner@iml.fraunhofer.de

Media Contact

Dr. Johannes Ehrlenspiel idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik

Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer