Satelliten gestütztes Mautsystem für die Region Seattle erfolgreich getestet

Das vom Siemens-Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) im Großraum Seattle, US-Bundesstaat Washington, eingerichtete Satelliten gestützte Mautsystem hat erste Tests erfolgreich absolviert.

Die Positionen der mit On-Board-Units (OBUs) ausgerüsteten Testfahrzeuge wurden mithilfe des Global Positioning System (GPS) in Echtzeit erfasst und den vom Puget Sound Regional Council (PSRC) gelieferten digitalen Streckennetzdaten korrekt zugeordnet. Auch die Kommunikation über das GSM-Netz des Service Providers Cingular Wireless zwischen den OBUs und der Managementzentrale des Mautsystems funktionierte fehlerfrei. Sämtliche Testdaten wurden von dort an eine Siemens-Rechenzentrale übertragen und verarbeitet. Dabei ließen sich die gefahrenen Teststrecken eindeutig nachbilden – eine entscheidende Voraussetzung für die genaue Abrechnung der Mautgebühren.

Die Finanzierung von verkehrstechnischen Projekten in den USA wird zum Großteil aus den Einnahmen der Kraftstoffsteuer bestritten. Angesichts des rückläufigen Kraftstoffverbrauchs prüfen die zuständigen Stellen zunehmend alternative Einnahmequellen. Eine Möglichkeit besteht darin, direkte Gebühren für die Straßenbenutzung zu erheben. Das Puget Sound Regional Council ist im Großraum Seattle zuständig für die Planung und Gestaltung von Verkehrsprojekten sowie für die Mittelvergabe. Im Rahmen eines Programms zur Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren prüft das PSRC auch die Eignung von elektronischen Mautsystemen. Neben technischen und ökonomischen Aspekten wird auch die Reaktion der Verkehrsteilnehmer und der Öffentlichkeit untersucht. Dabei soll beispielsweise geklärt werden, ob und in welchem Umfang Verkehrsteilnehmer auf alternative Routen ohne Maut ausweichen oder auf andere Verkehrsträger umsteigen. Vom PSRC hatte Siemens Anfang 2004 den Auftrag erhalten, im Rahmen eines Pilotprojektes ein Satelliten gestütztes Mautsystem für zunächst rund 500 Teilnehmer zu installieren, das Anfang 2005 in Betrieb gehen soll.

Das für die Pilotanwendung eingesetzte Mautsystem von Siemens erfasst über das GPS in Echtzeit die mit On-Board-Units ausgerüsteten Fahrzeuge und signalisiert optisch den Verkehrsteilnehmern, wenn sie in eine gebührenpflichtige Strecke einfahren. Via GSM (Global System für Mobile Communication) kommunizieren die OBUs mit einem zentralen Managementsystem. Hier werden Positionsdaten gespeichert, die Benutzerkonten geführt sowie monatliche Übersichten der Straßenbenutzung erstellt. Die am Pilotprojekt beteiligten Verkehrsteilnehmer können über einen durch Firewall gesicherten Internetzugang auf ihr Benutzerkonto zugreifen.

Die OBUs werden von Siemens VDO geliefert, die Installationsleistungen im Fahrzeug und die erforderlichen Mobilfunkdienste stellen Partnerfirmen bei. Siemens I&S ist für die Projektkoordination, die Softwareentwicklung sowie für die Integration aller Systeme und Komponenten verantwortlich und übernimmt den technischen Support.

Der Siemens-Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) bietet innovative Lösungen und Dienstleistungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen der Prozess- und Fertigungsindustrie sowie der Infrastruktur. Das Angebot umfasst den gesamten Lebenszyklus von Industrie- und Infrastrukturanlagen, von der Planung und der Errichtung über den Betrieb und die Integration von MES-Lösungen bis zur Instandhaltung und Modernisierung. Bei einem Umsatz von 4,012 Milliarden Euro beschäftigte I&S im Geschäftsjahr 2003 (30. September) weltweit 25.000 Mitarbeiter.

Media Contact

Dr. Rainer Schulze Siemens AG

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/traffic

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