Abgehängt: Die Straßenbahn ist besser als Bus und U-Bahn
In dem internationalen Forschungsprojekt „Safetram“ arbeiten TU-Wissenschaftler daran, die Tram sowohl für Insassen als auch für Fußgänger sicherer zu machen
„Leistungsfähiger als der Bus, billiger in den Investitionskosten als die U-Bahn und so gut wie kein CO2-Ausstoß – das sind“, so Markus Hecht, Professor für Schienenfahrzeuge am Institut für Land- und Seeverkehr der Technischen Universität Berlin, „die markantesten Vorteile der Straßenbahn als öffentliches Nahverkehrsmittel.“ Die wiederum erklärten, weshalb die Straßenbahn etwa seit 15 Jahren eine Renaissance nicht nur in europäischen Städten erlebe, sondern auch in Metropolen wie Sydney und Shanghai.
Für die Pariser Verkehrsbetriebe jedenfalls sind die Vorteile des umweltfreundlichen Verkehrsmittels so überzeugend, dass sie die Tram in den nächsten Jahren in der Stadt etablieren wollen. Da dort die Straßenbahn streckenweise auf den Gleisen der Eisenbahn fahren wird, sind wichtige Sicherheitsfragen zu klären u.a., was passiert, wenn Straßenbahn und Eisenbahn kollidieren. Diesen Fragen geht das internationale Forschungsprojekt „Safetram“ nach, an dem TU-Professor Markus Hecht mit seinem Fachgebiet Schienenfahrzeuge beteiligt ist.
In der ersten Phase (2001 bis 2004) des Forschungsvorhabens sollen alle relevanten Sicherheitsfragen für die Passagiere und den Straßenbahnfahrer geklärt werden. Dabei geht es um die Innengestaltung der Tram-Waggons und die Konstruktion einer Knautschzone für den Fahrer. Dafür liefern die TU-Wissenschaftler wichtige Daten. Der optimale Insassenschutz ist Ziel der Untersuchungen. Verletzungen des Fahrers und der Passagiere, besonders der stehenden, sollen im Unglücksfall so gering wie möglich sein. Die Auswirkung der Innenausstattung in Interaktion mit den Passagieren im Falle eines Crashs untersuchen die TU-Wissenschaftler mit Hilfe von rechnerischen Menschenmodellen.
Für das Forschungsprojekt erstellte das Team von Prof. Hecht zudem eine Datenbank über alle Unfallarten der Straßenbahn mit Fahrzeugen und Fußgängern. Anhand dieser Datenbank konnten verschiedene Unfallszenarien für Crashtests ausgearbeitet werden wie etwa die Kollision einer Tram mit einem zehn Tonnen schweren feststehenden Hindernis oder der Zusammenstoß von zwei gleichen Bahnen bei einer Geschwindigkeit von 14 kmh. Auf Grundlage rechnergestützter Daten gab das Team um Professor Hecht Empfehlungen für die Konstruktion einer Knautschzone um die Fahrerkabine. Die errechneten Daten im Kollisionsfall gaben u. a. Auskunft über die Kräfte, die bei einem Zusammenstoß eingeleitet werden, welche Verformungswege zur Verfügung stehen und welche Widerstandskräfte von den Deformationselementen aufzubringen sind.
In einer zweiten Phase des Projektes sollen die Sicherheitsbelange von Fußgängern sowie Auto- und LkW-Fahrern untersucht werden.
An dem von der EU geförderten Projekt beteiligen sich 13 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Frankreich, Polen, Großbritannien, Portugal, Italien, Schweiz und Deutschland. Die Technische Universität Berlin vertritt in diesem Projekt die Berliner Verkehrsbetriebe.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht, Fachgebiet Schienenfahr-zeuge am Institut für Land- und Seeverkehr der TU Berlin, Tel.: 030/314-25195, E-Mail: Markus.Hecht@tu-berlin.de
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Weitere Informationen:
http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2004/pi77.htm http://www.tu-berlin.de/~schienenfahrzeugeAlle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik
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