Weniger Vorfälle im deutschen Luftraum

Flugverkehrsaufkommen um 2,4 Prozent gestiegen

Die Anzahl der so genannten Luftfahrzeugannäherungen ist im vergangenen Jahr erneut gesunken. Wie die unabhängige Expertenkommission APEG (Aircraft Proximity Evaluation Group*) mitteilte, gab es im deutschen Luftraum insgesamt acht Vorfälle (Vorjahr 13), von denen jeweils vier den Kategorien A (akute Zusammenstoßgefahr**) und B (Sicherheit nicht gewährleistet**) zugeordnet wurden. Die Flugsicherung trug lediglich in drei Fällen der Kategorie B die Verantwortung dafür.

Das Verkehrsaufkommen nahm erstmals seit dem Jahr 2000 wieder zu. Die Zahl der Flugbewegungen, das heißt alle Starts, Landungen und Überflüge, stieg 2003 um 2,4 Prozent auf insgesamt 2,55 Millionen. 2002 wurden 2,49 Millionen Bewegungen gezählt. Auch die Pünktlichkeit konnte weiterhin auf einem hohen Niveau gehalten werden. Die durchschnittliche Verspätung lag bei knapp einer Minute pro Flug, wobei die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH 0,34 Minuten verursachte.

Aufgrund des gestiegenen Verkehrsaufkommens konnte die DFS die Flugsicherungsgebühren zum Jahresbeginn senken, und zwar im Bereich Strecke um drei Prozent und im An- und Abflugbereich sogar um 13 Prozent. So betragen zum Beispiel die Gebühren für den Flug einer Boeing 737 von Hamburg nach München 750 Euro statt bisher 800 Euro. Der deutsche Anteil für den Flug eines Großraumjets vom Typ Airbus A340 von Frankfurt nach New York schlägt mit 830 Euro statt bisher 910 Euro zu Buche.

* Stichwort APEG:

Die APEG ist eine vom Bundesminister für Verkehr, Bau und Wohnungswesen eingesetzte Expertenkommission, der Vertreter von Luftfahrtgesellschaften, der Luftwaffe, der Allgemeinen Luftfahrt, der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, der Vereinigung Cockpit und der Flugsicherung angehören.

** Die Kategorien der Luftfahrzeugannäherungen bedeuten:

Kategorie A: Akute Zusammenstoßgefahr. Eine Luftfahrzeugannäherung, bei der die Gefahr eines Zusammenstoßes bestand.

Kategorie B: Sicherheit nicht gewährleistet. Eine Luftfahrzeugannäherung, bei der die Sicherheit hätte gefährdet sein können und entweder ein Pilot oder ein Fluglotse eingreifen musste.

Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit rund 5500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Aufgabe ist die Durchführung, Bereitstellung und Entwicklung von Flugsicherungsdiensten. Die Flugsicherung koordiniert täglich mehrere tausend Flugbewegungen, im Jahr rund 2,5 Millionen. Dafür betreibt sie in Langen bei Frankfurt die größte Kontrollzentrale Europas sowie vier weitere Radarkontrollzentralen in Berlin, Bremen, Karlsruhe und München. Außerdem ist die DFS in der Maastrichter EUROCONTROL-Zentrale und an den 17 internationalen Flughäfen Deutschlands und am Regionalflughafen Niederrhein durch Fluglotsen und anderes Fachpersonal vertreten. Neben dem Tagesgeschäft entwickelt die DFS Flugsicherungs-, Ortungs- und Navigationssysteme. In seiner Akademie bildet das Unternehmen jährlich rund 100 Nachwuchskräfte aus. Im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas engagiert sich die Flugsicherung in zukunftsweisenden europäischen Projekten wie z. B. einer gemeinsamen europäischen Flugdatenbank und einem Satellitensystem.

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