Aufprallschutz für Fußgänger

Siemens hat einen Sensor entwickelt, der den Aufprall eines Fußgängers an die Stoßstange eines Autos in wenigen Millisekunden erkennen und die Unfallfolgen abmildern kann. Das optische und elektrische Schutzsystem hebt bei einem Zusammenstoß blitzschnell die Motorhaube an und schafft so eine nachgiebige Knautschzone, damit der Kopf im Idealfall nicht erst mit dem harten Motorblock in Berührung kommt. Die Technik stellen die Automobiltechnikspezialisten von Siemens VDO auf der 60. Internationalen Automobilausstellung (IAA) vom 11. bis 21. September 2003 in Frankfurt vor. Sie wird in etwa vier Jahren bei mehreren Autoherstellern in Serie gehen.

Der Sensor befindet sich hinter der Kunststoffschicht im Schaumpolster des vorderen Stoßfängers. Er besteht aus parallel liegenden Lichtwellenleitern, die außen mit einer speziellen Schicht verspiegelt sind. An mehreren Messstellen ist die Beschichtung offen, so dass eine bestimmte Menge Licht austritt. Wenn der Leiter bei einem Unfall auch nur geringfügig verbogen wird, ändert sich augenblicklich die Menge des austretenden Lichts. Eine ausgeklügelte Elektronik errechnet dann aus der Differenz innerhalb von drei Millisekunden ein ganzes Bündel an Daten: erwartete Verformung, die Geschwindigkeit, das Gewicht und sogar die Größe des Unfallgegners. Das System kann damit zwischen einem Kleinkind, einem Radfahrer oder einem Laternenmasten unterscheiden. Da die Sensoren je nach Fahrzeugtyp aus 16 und mehr Leitern bestehen, kann auch die exakte Aufschlagposition vorhergesagt werden.

Das System ist auf einen Bereich von 20 bis 60 Kilometer pro Stunde ausgerichtet – in diesem Rahmen ereignen sich die meisten Unfälle mit Fußgängern. Die Schutzvorrichtung wird in etwa 30 bis 60 Millisekunden aktiviert, das ist eine zeitliche Größenordnung, in der auch Airbags ausgelöst werden. Die bisher bekannten Sensoren für den Fußgängerschutz können nur erkennen, ob eine Kollision stattfindet, nicht aber deren Stärke oder gar den Ort einschätzen. Das neue System, das Siemens in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Kunststoff-, Stahl- und Maschinenbranche entwickelt hat, ist deutlich flexibler: Die Steuerungselektronik schaltet es nicht nur an oder ab, sondern passt es auch an den individuellen Unfall an.

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/newsdesk

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik

Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer