Leisester Güterwagen Europas präsentiert

Drei Bahnen arbeiten am Lärmschutz im Bahn-Güter-Verkehr zusammen

Der leiseste Güterwaggon Europas ist in Wien der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Das Konzept zum Bau des Eisenbahnwaggons stammt von der Arbeitsgemeinschaft „Low Noise Train“ (LNT), die vor zwei Jahren von den ÖBB, der Schweizerischen Bundesbahn SBB und der Trenitalia in Wien gegründet wurde. Der Güterwaggon, der nicht mehr kostet als ein herkömmliches Schienenfahrzeug, kann den Lärmpegel um bis zu 15 Dezibel senken. Eine Lärmreduktion um zehn Dezibel wird vom Menschen als etwa doppelt so leise empfunden.

„Der Lärm entsteht beim Güterwaggon in erster Linie durch das Zusammenwirken mehrerer Metallteile, einerseits zwischen den Rädern und der Schiene, andererseits durch den Körperschall des Wagens selbst“, erklärt Sebastian Rutz, Projektleiter der SBB das Problem. „Der neue Waggon ist keine Neuerfindung per se, vielmehr konnten an spezifischen Stellen des neu entwickelten Fahrzeugs kleine Änderungen durchgeführt werden, die zu dem guten Testergebnis führten“, so Gerard Presle, ÖBB-Projektleiter. Drei Änderungen der Fahrzeugstruktur bewirken den leiseren Lauf: Kunststoff-Sohle und einstufige Feder reduzieren Lärmgeräusche von Metall auf Metall, ein Antidröhnanstrich dient zur maßgeblichen Reduktion des Körperschalls sowie Puffer, die mit einer Kunststoffauflage versehen sind.

Die Arge LNT hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Weiterentwicklung von Güterwaggons zu initiieren, die bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h einen Lärm-Emissionswert von maximal 81 dB(A) erreichen. Gleichzeitig gehörte zur Zielsetzung auch der Punkt, dass die Anschaffungskosten nicht höher als bei herkömmlichen Waggons dieser Bauart sein dürfen. Ein vierachsiger Flachwaggon dieser Bauart kostet zwischen 70.000 und 75.000 Euro. Auch bei den Betriebs- und Wartungskosten bewegt sich der Waggon im gleichen Bereich wie herkömmliche Typen. Jeder der drei Projektpartner bezahlt ein Drittel der gesamten Projektkosten. Auf der ÖBB-Teststrecke auf der Nordbahn konnte der neue Waggon Anfang September den Lärmtest erfolgreich bestehen. Für alle drei Bahnverwaltungen ist die Reduzierung des Lärmpegels ein wichtiger Punkt. Externe Lärmschutzwände verteuern den Bahnbetrieb und die Erhaltung der Strecken um ein Vielfaches.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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