Gezielte Geistesblitze

o Der Autofahrer als Ideenfinder
o Fünf mobile Forschungslabors
o Erfahrungen schaffen Innovationen

Berlin – Ideen für neue elektronische Assistenzsysteme im Auto zu entwickeln, war bisher ein Privileg der Forschung. Im neuen Customer Research Center (CRC) schlägt DaimlerChrysler jetzt einen anderen Weg ein: Die Wünsche von Kunden sollen neue Entwicklungen anstoßen. Dazu gehen die DaimlerChrysler-Forscher gemeinsam mit Mercedes-Benz Fahrern gezielt auf die Suche nach Geistesblitzen.

Die Kunden tauschen für eine Woche das eigene Auto gegen ein Forschungsfahrzeug, das mit Videokamera und Funk mit den Wissenschaftlern des CRC verbunden ist. Alles was im ganz normalen Autofahrer-Alltag auffällt, sollen die Versuchsfahrer an die Forscher weitergeben, um so neue Ideen für Assistenzsysteme, Fahrerunterstützung und Dienste zu gewinnen. Gleichzeitig wollen die Psychologen aus dem alltäglichen Verhalten ihrer Kunden eigene Ideen entwickeln.

Die Forscher haben dazu das „mobile CBaSE“ eingerichtet. Hinter C-BaSE steckt die englische Bezeichung „Customer-Behaviour and Service Engineering“ (Kunden-Verhalten und Service-Entwicklung). Das Labor im CRC besteht aus der festen Zentrale und fünf Forschungsfahrzeugen der Mercedes-Benz E-Klasse, die mit GPS-Ortung, Freisprechanlage und zwei Videokameras ausgestattet sind. Sie werden fünf Autofahrern für jeweils eine Woche rund um die Uhr zur Verfügung gestellt. Um die Anregungen der Fahrer zu erfassen, blickt eine Kamera auf die Insassen, die andere auf die Straße. So bekommen die Forscher auch einen Eindruck von der Verkehrssituation, so als wären sie Beifahrer.

Kontakt per Knopfdruck

Wenn dem Fahrer etwas auffällt, kann er per Knopfdruck mit den Wissenschaftlern im Forschungszentrum sprechen und schaltet gleichzeitig die Kameras ein. Die Videoaufnahmen werden auf zwei Bildschirme im Labor übertragen, einer für die Straßensituation, einer mit Blick in den Innenraum des Autos. Ein dritter Monitor zeigt die genaue Position auf der Straßenkarte. Die Psychologen im Customer Research Center sehen, wo sich der Fahrer befindet, können sich mit ihm unterhalten und aus dem Gespräch sowie von den Gesichtszügen seine Stimmung ablesen.

Diese Informationen über die aktuelle Situation der Test-Fahrer sind besonders wichtig. Denn solche Geistesblitze entstehen nicht per Zufall. Meistens löst die Umgebung – etwa die aktuelle Verkehrslage, eine Tiefgarage oder Häuserfronten – gemeinsam mit der aktuellen Gemütslage der Autofahrer neue Ideen aus. Entweder fehlt ihnen gerade etwas, was sie sich wünschen, oder sie erinnern sich an Erfahrungen, die sie mit dem eigenen Wagen gemacht haben.

Im Juli fand die erste große Versuchsreihe statt. Acht Wochen lang nahmen rund 30 Fahrer der Mercedes-Benz S- und E-Klasse an dem Pilotprojekt teil. In dieser Versuchsreihe wurden telematische Dienste getestet und Ideen gesammelt: Zum Beispiel, wie sich das Auto im Stau für kurze Zeit zum rollenden Büro, einem Infotainment-Salon, umgestalten lässt oder wie die Elektronik den Fahrer an aktuelle Verkehrsregeln erinnern könnte.

Media Contact

Patricia Piekenbrock DaimlerChrysler

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