Mobilität und die Notwendigkeit innovativer Telematikkonzepte

Führungskräfte aus Industrie und Politik diskutierten mit Bayerns Verkehrsminister Otto Wiesheu und Prof. Edward Krubasik, Mitglied des Zentralvorstands der Siemens AG, über die zunehmende Mobilität und die Notwendigkeit innovativer Telematikkonzepte

Telematik als Chance für Verkehr und Wirtschaft zu erkennen und zu nutzen – darin waren sich die rund 250 Teilnehmer des heutigen ‚Telematikforums Bayern‘ einig, das gemeinsam vom Bayerischen Verkehrsministerium und der Siemens AG organisiert wurde. Bayerns Verkehrsminister Otto Wiesheu hob bei der Veranstaltung die verkehrstechnische Bedeutung der Telematik hervor und bezeichnete sie als „innovativen Wachstumsmarkt.“ „Intelligente Verkehrsinformations- und Steuerungssysteme bieten einen Ausweg aus dem Dilemma zwischen Verkehrswachstum und effizienter Bewältigung der Verkehrsprobleme einerseits und den verkehrspolitischen und fiskalischen Spielräumen andererseits“ erklärte der Minister. Professor Edward Krubasik, Mitglied des Zentralvorstands der Siemens AG, betonte die Notwendigkeit von Telematikkonzepten mit den Worten: „Mobilität und vernetzte Verkehrssysteme sind die Basis für weiteres Wachstum der Volkswirtschaften. Telematik schafft hierfür die Voraussetzungen.“ Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die zentrale Frage welche Herausforderungen sich in den Bereichen motorisierter Individualverkehr, Wirtschaftsverkehr und Öffentlicher Personennahverkehr abzeichnen und welche Lösungsansätze die Industrie hierzu aufzeigt.

In seinem Einführungsvortrag wies Minister Wiesheu darauf hin, daß angesichts der vom Münchner ifo Institut für Bayern vorhergesagten Verkehrszuwächse von 25% im Personenverkehr und 60% im Güterverkehr bis 2015 die Verkehrstelematik einen wachsenden Beitrag zur Sicherstellung der Mobilität und umweltverträglichen Bewältigung des Verkehrs leisten müsse. Für alle Verkehrsbereiche – Individualverkehr, Öffentlicher Verkehr und Wirtschaftsverkehr – sei eine effektivere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, ein besserer Verkehrsfluss sowie detailliertere und höherwertige Verkehrsinformationen gleichermaßen wichtig. Die Telematik könne den Infrastrukturausbau als solches nicht ersetzen, machte Wiesheu klar. Allerdings entwickle sie sich zu einer immer wichtiger werdenden Ergänzung.

Prof. Krubasik zeigte aus Sicht der Industrie die Chancen auf, die sich hieraus ergeben. Er bezifferte das Wachstum des Verkehrstelematikmarktes, der sich heute etwa zu gleichen Teilen in Schiene und Straße aufteilt, von € 18 Mrd. (2001) auf € 24 Mrd. im Jahr 2005. Das größte Wachstum mit zehn Prozent pro Jahr sei im Straßenverkehr-Telematikmarkt zu verzeichnen (von € 9,7 Mrd. in 2001 auf €14,3 Mrd. in 2005). Krubasik betonte die technologischen Gemeinsamkeiten im Bahn- und Straßenverkehrstelematikmarkt. In beiden Gebieten sei Siemens als Marktführer und Innovator engagiert. „Insgesamt hat das Thema Telematik einen hohen Stellenwert innerhalb des Elektrotechnik- und Elektronikkonzerns, was schon daran zu erkennen ist, dass sich die Hälfte aller Geschäftsbereiche damit beschäftigt und insgesamt rund 5300 Siemens Angestellte an diesem Thema arbeiten,“ so Krubasik. Der Siemens-Vorstand appellierte an die Politik internationale Standardisierungen, die Voraussetzung für eine moderne Infrastruktur auf Basis von Verkehrstelematik seien, im Bereich Telematik zu fördern.

Die Tagesveranstaltung im Bayerischen Verkehrsministerium wurde begleitet von einer Produkt- und Dienstleistungsausstellung, an der sich zehn Hersteller und Anbieter beteiligten. „Telematik zum Anfassen“ konnte dabei an rund 30 Exponaten, z.B. in Fahrzeugen oder anhand eines Displays für Verkehrssteuerung auf Straßen, erlebt werden.

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Dr. Karin Funke-Rapp Für die Fachpresse

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