Autoschlüssel stoppt Handy-Gespräche

Forscher der University of Utah haben ein System entwickelt, bei dem der Autoschlüssel für mehr Verkehrssicherheit sorgt. Denn bei „Key2SafeDriving“ wird beim Starten des Fahrzeugs ein Signal ans Handy geschickt, damit dieses während der Fahrt nicht oder nur eingeschränkt genutzt werden kann.

„Der Schlüssel zu sicherem Fahren ist, Ablenkung zu vermeiden“, erklärt Xuesong Zhou, einer der Entwickler des Systems. Aktivitäten wie Telefonieren und Versenden von Textnachrichten sind sehr gefährlich, da sie die Aufmerksamkeit von Fahrern auf sich ziehen. „25 Prozent der Autobahnunfälle gehen auf Unaufmerksamkeit zurück“, betont Sven Rademacher, Pressesprecher beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR), im Gespräch mit pressetext.

Rund sechs Prozent der US-Straßennutzer telefonieren nach Statistiken aus dem Jahr 2007 während dem Fahren. Auch hierzulande ist die Situation ähnlich. Von zwei bis sechs Prozent ist nach Statistiken des DVR auszugehen, so Rademacher. Auch die bei uns gesetzlich vorgeschriebene Freisprecheinrichtung ist sicherheitstechnisch keine große Hilfe.

„Schon das Gespräch allein lenkt ab“, warnt der DVR-Sprecher. Studien von Psychologen der University of Utah deuten sogar darauf hin, dass die Freisprecheinrichtung praktisch keinen Unterschied macht. Besonders gefährlich ist es, wenn Fahrer auch noch Nummern wählen oder Textnachrichten versenden, warnt Rademacher. „Das kann zu sehr riskanten Spurabweichungen führen“, so der DVR-Sprecher. Ideal wäre es, ein echtes Gefahrenbewusstsein gerade bei Jugendlichen zu schaffen. „Die Risikowahrnehmung ist bei jungen Männern am geringsten“, betont Rademacher.

Das Key2SafeDriving-System dagegen ist ein technischer Ansatz, um insbesondere Teenager vom Telefonieren während der Fahrt abzuhalten. Genutzt wird ein Gerät, das den Autoschlüssel umfasst und per Bluetooth oder RFID mit dem Handy kommuniziert. Wenn der Schlüssel freigegeben wird, um das Auto zu starten, wird ein Signal ans Mobiltelefon geschickt, sodass es in einen „Fahrmodus“ schaltet. Dann können jugendliche Fahrer nur noch Notfallnummern und zusätzlich vordefinierte Teilnehmer – beispielsweise die Eltern – anrufen. Erst, wenn der Autoschlüssel zurück ins Key2SafeDriving-Gerät wandert, wird das Handy wieder für die normale Nutzung freigegeben. Bei Erwachsenen erlaubt das System aber weiterhin Telefonate mithilfe einer Freisprecheinrichtung. Hier müsse man einen Kompromiss eingehen, damit Erwachsene überhaupt gewillt sind, das System zu kaufen, so Mitentwickler Wally Curry.

Die Kommerzialisierung des Systems hat das Unternehmen Accendo http://www.accendolc.com übernommen, das einen US-Marktstart innerhalb von sechs Monaten anstrebt. Die Kosten sollen bei weniger als 50 Dollar pro Autoschlüssel liegen und voraussichtlich kommt eine monatliche Servicegebühr hinzu. Denn geplant ist, die Technologie an Mobilfunkanbieter zu lizenzieren, die damit ihre Service-Palette erweitern können.

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Thomas Pichler pressetext.deutschland

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