Arbeitswissenschaftler der TU Chemnitz laden zur Probefahrt im Fahrsimulator ein

Autofahrer stellen heute immer höhere Ansprüche an Sicherheit und Komfort – besonders trifft dies auf ältere Autofahrer zu. „Jedoch werden in der Automobilindustrie die Bedürfnisse älterer Autofahrer noch zu wenig berücksichtigt“, sagt Dr. Paul Leiber, Leiter des Teams Produktergonomie an der Professur Arbeitswissenschaft der Technischen Universität Chemnitz.

In Untersuchungen habe sich herausgestellt, dass sich deren Anforderungen teilweise erheblich von denen jüngerer Fahrer unterscheiden. Die Chemnitzer Arbeitswissenschaftler wollen deshalb in umfangreichen Untersuchungen herausfinden, wie die bisher etwas vernachlässigten älteren Autofahrer beim Fahren unterstützt werden können, damit sie möglichst lange und unfallfrei mobil bleiben können. Diese Untersuchungen sind Bestandteil des fakultätsübergreifenden Projektes „Visuelle Fahrassistenzsysteme zur Kompensation körperlicher Degradation älterer Menschen“ (ViFa 65plus) an der TU Chemnitz.

Um dieses Ziel zu erreichen, setzen die Wissenschaftler unter anderem einen Fahrsimulator ein, der vom 2. bis 4. Mai 2012 jeweils von 10 bis 18 Uhr im Vita Center Chemnitz (oberes Geschoss, südliches Ende) präsentiert wird. Der Fahrersitzplatz und dessen Umfeld können im „Usability Research Simulator for Automobiles“ (kurz: URSA) nachgebildet werden. Die Anbindung von Lenkrad und Pedalerie an den mobilen Fahrsimulator ermöglicht zudem Untersuchungen, bei denen wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Fahrverhalten der Versuchsteilnehmer abgeleitet werden können.

Der Fahrsimulator kann während der Aktion „Aktiv im Alter“ nicht nur besichtigt werden – er ist auch selbst zu erfahren. „Einsteigen ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht“, sagt Arbeitswissenschaftler Patrick Roßner. „Unser Ziel ist es, dem älteren Fahrer genau dort Unterstützung beim Führen seines Fahrzeuges anzubieten, wo diese auch benötigt wird. Dazu werden wir verschiedene Unterstützungssysteme vorführen und die Teilnehmer bitten, diese zu bewerten. Mit der Teilnahme an der 15-minütigen Untersuchung leisten die Probanden einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung von Automobilen.“

Stichwort: ViFa 65plus

Bedingt durch die aktuellen Veränderungen in der Altersstruktur und den Mobilitätsbedürfnissen der Bevölkerung nehmen immer mehr Menschen bis ins hohe Alter hinein aktiv am Straßenverkehr teil. Damit die im Alter auftretenden körperlichen Veränderungen die Fahrleistung von Autofahrern nicht beeinträchtigen, müssen neue Strategien zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit entwickelt werden. Hierzu leistet das interdisziplinäre Forschungsprojekt „ViFa 65plus“ an der TU Chemnitz einen Beitrag. Es sollen visuelle Assistenzfunktionen entwickelt werden, deren Inhalte und Darstellungsform Autofahrer, die 65 Jahre oder älter sind, bestmöglich unterstützen.

Sechs Nachwuchswissenschaftler aus den Professuren Digital- und Schaltungstechnik (Prof. Dr. Gangolf Hirtz), Nachrichtentechnik (Prof. Dr. Gerd Wanielik), Allgemeine und Arbeitspsychologie (Prof. Dr. Josef Krems) sowie Arbeitswissenschaft (Dr. Angelika Bullinger-Hoffmann) widmen sich bis zum 31. Dezember 2013 diesem Thema. Gefördert wird das Vorhaben mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Freistaates Sachsen. http://vifa65plus.de

Weitere Informationen erteilt Patrick Roßner, Professur Arbeitswissenschaft, Telefon 0371 531-39931, E-Mail patrick.rossner@mb.tu-chemnitz.de

Media Contact

Mario Steinebach Technische Universität Chemnitz

Weitere Informationen:

http://www.tu-chemnitz.de

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