Zuckerrüben für Biogasanlagen optimal lagern

Erdbecken mit Zuckerrübenmus und Pumpe<br>FNR/D. Riesel <br>

Zuckerrüben sind für die Vergärung in Biogasanlagen eigentlich hervorragend geeignet – wäre da nicht die notwendige Reinigung und Konservierung. Die Universität Bonn vergleicht nun erstmals systematisch alle bisher angewandten Lagerungsverfahren bezüglich ihrer verfahrenstechnischen, energetischen und wirtschaftlichen Aspekte.

Die Untersuchung wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz über dessen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), gefördert.

Was die Gärbiologie und die möglichen Erträge betrifft, gibt es wohl kaum eine bessere Energiepflanze als die Zuckerrübe. Ihre Trockenmasse besteht zu 94 Prozent aus leicht fermentierbaren Kohlenhydraten; beim Anbau auf guten Rübenstandorten können die Methanerträge über denen von Mais liegen. Die Vergärung erfolgt sehr schnell, dadurch sind höhere Durchsätze und eine gesteigerte Gasproduktion möglich. Schließlich ist der Anbau von Zuckerrüben hoch entwickelt und eine willkommene Alternative in engen Fruchtfolgen.

Jedoch wird der Rübeneinsatz – neben der notwendigen Reinigung – durch eine erforderliche Konservierung für eine Langzeitlagerung erschwert. Die Rübe hat nur eine relativ geringe Lagerfähigkeit, doch aus prozesstechnischer Sicht soll sie möglichst ganzjährig für die Biogasanlage zur Verfügung stehen.

Das Institut für Landtechnik der Universität Bonn untersucht in dem kürzlich begonnenen Forschungsvorhaben die praktisch bedeutsamsten Ansätze zur Rübenkonservierung:

– Erdbecken
– Geschlossener Behälter
– Fahrsilo
– Folienschlauch
– Feldrandmiete
Die Wissenschaftler sammeln systematisch die bereits verfügbaren Daten und ergänzen sie durch Datenerhebungen auf Praxisbetrieben. Zur Kontrolle werden parallel Lagerungsversuche im Labormaßstab durchgeführt.

Im Ergebnis soll es möglich sein, die Ansätze unter den Aspekten Ökonomie, Energieeffizienz und Verfahrenstechnik direkt zu vergleichen und der Praxis Entscheidungshilfen an die Hand zu geben. Nicht zuletzt könnte dies zu einem stärkeren Anbau von Biogasrüben und vielfältigeren Energiefruchtfolgen beitragen.

Informationen zum Projekt stehen auf fnr.de im Menü Projekte & Förderung -> Projekte unter dem Förderkennzeichen 22407412 bereit.

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Dr. Torsten Gabriel idw

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