Innovation made by Reutlinger Maschinenbau-Studierenden

Es sollten kostengünstige Verfahren entwickelt und konstruiert werden, um Röntgenröhren im Hochvakuum bei ca. 800°C durch Löten vakuumdicht zu verschließen. Die extremen Randbedingungen ließen die Aufgabe zunächst als unlösbar erscheinen. Alle eingesetzten Werkstoffe müssen beispielsweise vakuum- und temperaturgeeignet sein.

Trotzdem wurden sechs teilweise stark unterschiedliche Lösungsansätze erzielt. So nutzt beispielsweise ein Verfahren die Wärmeenergie im Vakuumofen, um Cadmium in einer Art Sprengdose bei einer definierten Temperatur von der festen in die flüssige Phase zu versetzen und damit eine Bewegung auszulösen. Ein anderes Verfahren verwendet eine Kombination von Schwerkraft und elektrischer Energie, um Haltefäden zum Schmelzen zu bringen und den Stopfen auf das Lot zu senken.

Wolfgang Kutschera, Leiter des Geschäftszweiges Hochleistungsröntgenröhren, und Konstruktionsleiter Matthias Seufert waren von dem hohen Innovationsgrad der Ausarbeitungen begeistert. „Wir werden in nächster Zeit die meisten Verfahren konkret testen und die beste Lösung für unsere zukünftige Produktion anwenden“.

Der Geschäftszweig Leistungsröhren von Siemens Medical Solutions in Erlangen entwickelt und fertigt Röntgenstrahler für radiologische Anwendungen, wie die Computertomographie. Entwicklungsleiter Dr. Heinrich Behner und Konstruktionsleiter Matthias Seufert sind nach den sehr guten Erfahrungen mit Reutlinger Absolventen und bereits mehreren Projektarbeiten auch in Zukunft gerne zur Zusammenarbeit bereit.

Damit wurde einmal mehr die praxisnahe Ausbildung an der Hochschule Reutlingen unter Beweis gestellt, die zum Vorteil aller Beteiligten ist. Die Studierenden des Maschinenbaus erlernen in direktem Kontakt mit der Industrie neben den fachlichen Kompetenzen vor allem die so genannten Schlüsselqualifikationen wie Teamarbeit, Projektmanagement und das Präsentieren der eigenen Ergebnisse. Für die Firmen liegt der Vorteil in den sehr unterschiedlichen und teilweise völlig neuen Lösungsansätzen. Darüber hinaus erkennen die Firmen immer mehr die Möglichkeit des direkten Zugriffs auf die Studierenden; ein Vorteil, der in Zeiten des Ingenieurmangels im Maschinenbau erheblich an Gewicht gewinnt. Demnach brauchen sich die Absolventen des Maschinenbaus in Reutlingen derzeit keinerlei Sorgen um eine Anstellung nach dem Studium machen; im Gegenteil – die Firmen versuchen, die jungen Leute über Aktionen wie die Projektarbeit bereits frühzeitig an sich zu binden.

Kontakt:
Prof. Dr. Paul Wyndorps
Tel: 07121 / 271-7050
Email: paul.wyndorps@reutlingen-university.de

Media Contact

Rita Maier idw

Weitere Informationen:

http://www.hochschule-reutlingen.de

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Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

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