Photovoltaischer Smogfresser neutralisiert Autoabgase

Italiens führender Zementhersteller Italcementi hat mit dem Bau des geplanten Innovation and Technology Central Laboratory (ITC Lab) begonnen. Das im Wissenschaftspark 'Kilometro Rosso' geplante 11.000 Quadratmeter große Technologiezentrum wird nach der Fertigstellung im Jahre 2009 über 70 Firmen und 3.000 Forscher aus aller Welt aufnehmen. Seine Aufgabe liegt in der Entwicklung von umweltverträglichen Technologien, Planungsmethoden und Materialien für die Bauwirtschaft.

„Wir werden Bergamo mit unseren Forschungslabors in Frankreich und den Vereinigen Staaten bis hin nach Indien und China vernetzen. Für Innovationen geben wir bereits jetzt jährlich 25 Mio. Euro aus. Der Umsatzanteil dafür soll bis zum Ende des Jahrzehntes von 3,5 auf 5,0 Prozent steigen.“, so Italcementi- Hauptgeschäftsführer Carlo Pesenti. Nur wer nachhaltig in Produkte zur Verbesserung der Lebensqualität investiere, kann auf Dauer wettbewerbsfähig bleiben, so Carlo.

Italcementi hatte vor einigen Monaten mit der Vorstellung eines photovoltaisch agierenden Zementadditivs von sich reden gemacht. Das in zehn Jahren entwickelte und neunfach patentierte „Tx Active“ besteht im Wesentlichen aus Titaniumdioxid. Es ermöglicht die Reduktion von organischen und anorganischen Verbindungen. Dazu erläuterte Enrico Borgarello, Forschungsdirektor bei Italcementi: „Als Zusatzstoff bei Gebäudeverputz, Straßenasphalt oder vorgefertigten Bauteilen absorbiert es je nach Intensität der Sonneneinstrahlung und Luftbewegung bis zu 75 Prozent der in Verkehrsabgasen enthaltenen Schadstoffe, also vor allem Stickoxide, Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid. Bei einem Besatz von 15 Prozent der Verkehrsflächen in einer Stadt wie Mailand können 50 Prozent der Emissionen neutralisiert werden. Was übrig bleibt, sind für den Menschen unschädliche Salzkristalle, Kohlensäure und Wasser.“

Ein zusätzlicher Vorteil des vorerst in Italien und Frankreich produzierten Smogkillers ist sein Reinigungs- und Konservierungseffekt, durch den auch ältere Bausubstanz sauber gehalten und gegen die Verwitterung widerstandsfähiger gemacht werden kann. Auch bei Feinstaub und flüchtigen organischen Kohlenstoffen ist die Wirksamkeit nachgewiesen. Das Verfahren ist von unabhängigen wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem EU-Forschungszentrum in Ispra (CCR) und dem Nationalen Forschungsrat (CNR) in Rom gestestet worden. Praktische Anwendung gefunden hat das Additiv bereits in der römischen Kirche Dives in Misericordia und dem Air France-Gebäude am Pariser Flughafen Charles De Gaulle. Das in Italien, Frankreich und den Vereinigten Staaten erhältliche Tx Active soll auf längere Sicht in allen 22 Ländern vermarktet werden, in denen Italcementi tätig ist.

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Harald Jung pressetext.austria

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