Kraftfahrzeugtechniker entwickeln virtuelles Motorrad

Eine SIMSON 125 SM wurde als erstes Testfahrzeug mit Weg- und Geschwindigkeitssensoren umgerüstet

Das Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik der TU Ilmenau erstellt im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der SIMSON Motorrad GmbH&Co.KG, Suhl ein Simulationsmodell für ein Motorrad. Das Ziel dieses Projektes ist die Simulation aller wichtigen Komponenten eines Zweirades im Computer. Damit können Fahrwerks- und Rahmenauslegungen schon während der Entwicklung eines neuen Fahrzeugs virtuell getestet werden.

Fahrgefühl und Sicherheit werden vorrangig von Fahrwerk und Rahmen bestimmt. Durch auftretende Schwingungen können Bauteile ermüden und Risse im Rahmen auftreten, die in manchen Fällen bis zum Bruch führen. Um dies zu verhindern, werden Motorradrahmen sorgfältig getestet. Die richtige Auswahl der Fahrwerkskomponenten ist ein weiteres wichtiges Kriterium für Fahrsicherheit und Fahrspaß. Bis heute beruhen Rahmen- und Fahrwerksauslegung im Zweiradbereich allerdings zum großen Teil auf Erfahrungswerten der Konstrukteure und aufwendigen Prototypenerprobungen.
Mit den Erfahrungen, die das Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik auf dem Sektor der Simulation besitzt, will das Team von Studenten und Mitarbeitern der TU Ilmenau um den verantwortlichen Projektingenieur Daniel Bader der SIMSON Motorrad GmbH & Co. KG langfristig ein Entwicklungswerkzeug in die Hand geben, welches den Entwicklungszeitraum und die Entwicklungskosten verringert. So können beispielsweise Streckenprofile im Computer abgebildet und mit dem Fahrzeugmodell abgefahren werden. Damit lassen sich konstruktive Lösungen untersuchen und verbessern, ohne das kostspielige Prototypen gefertigt werden müssen. Auch die Fahrwerksauslegung soll so schon im Entwurfsstadium getestet werden können.

Für den Nachweis der Funktionsfähigkeit seiner Modelle rüstet das Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik der TU Ilmenau unter der Leitung von Professor Klaus Augsburg verschiedene SIMSON-Motorräder mit einer Messwerterfassung aus. Anhand dieser Testfahrzeuge soll das Verhalten der Simulationsmodelle überprüft werden. Die Zielstellung einer ganzen Reihe von Projekten ist eine neuartige Symbiose zwischen Mehrkörper- und FEM-Simulationen, Prüfstandsbetrieb und Fahrversuch, wobei ein fließender Übergang zwischen Simulation und Realität während der Entwicklung herrscht. Dieses jetzige Projekt bildet die Grundlage einer intensiven und langfristigen Zusammenarbeit zwischen dem FG Kraftfahrzeugtechnik und der SIMSON Motorrad GmbH &Co. KG.

Kontakt/Information:
TU Ilmenau
Fakultät für Maschinenbau
Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik
Prof. Klaus Augsburg
Industriestraße 27
98544 Zella-Mehlis
Tel. 03682-4512 24
Fax 03682-45 12 23
E-Mail: klaus.augsburg@tu-ilmenau.de

Media Contact

Wilfried Nax M.A. idw

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Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

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