Kraftfahrzeugtechnik übernimmt Vorreiterrolle: TU Ilmenau mit erstem Qualitätsmanagementsystem in den neuen Bundesländern

Als erster universitärer Forschungsbereich in den neuen Bundesländern hat das Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik der Technischen Universität Ilmenau in der angewandten Forschung ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001:2000 eingeführt. Die erfolgreiche Umsetzung des Systems wurde im Dezember 2005 durch ein mehrtägiges Audit des TÜV Thüringen nachgewiesen.


Das Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik arbeitet in sehr starkem Maße, auch im internationalen Maßstab, mit Unternehmen aus der Automobil- und Zulieferindustrie zusammen. Speziell Firmen aus diesem Bereich fordern von ihren Zulieferern und Projektpartnern eine Zertifizierung nach einem Qualitätsmanagementsystem. Diesen Forderungen muss sich auch eine Universität stellen, um auch zukünftig Forschungsaufträge im Rahmen von Drittmittelprojekten zu erhalten.

Die Unternehmen wissen dieses Engagement als vertrauensbildende Maßnahme zu schätzen. So kann Prof. Augsburg, der Leiter des Fachgebietes Kraftfahrzeugtechnik, darauf verweisen, dass allein in der etwa einjährigen Einführungsphase des Qualitätsmanagementsystems das Volumen der für die Industrie durchgeführten Forschungsprojekte auf über eine halbe Million Euro verdoppelt wurde.

Alle kundenbezogenen Aktivitäten stehen im Vordergrund der Qualitätssicherung. Wesentlich dabei sind die transparente Gestaltung und die Dokumentation aller Prozesse, die mit der Drittmittelkooperation, aber auch mit Forschung und Lehre im Zusammenhang stehen.

An der Einführung des Qualitätsmanagementsystems waren neben allen Mitarbeitern auch eine Reihe von Studenten beteiligt. Der Umfang richtete sich nach den Vorgaben des Standards der ISO 9001:2000 und den spezifischen Bedingungen des Fachgebietes Kraftfahrzeugtechnik, als Einheit innerhalb einer universitären Struktur. Dabei waren Abläufe zu strukturieren, Prozesse zu beschreiben, Dokumentationssysteme für Projekte umzusetzen und Überwachungs- und Kalibrierzyklen für Mess- und Prüfmittel festzulegen. Nicht zuletzt besteht ein weiterer Schwerpunkt in der ständigen und planmäßigen Qualifizierung der Mitarbeiter. Der Auditor konnte sich davon überzeugen, dass die Dokumente erarbeitet wurden und das System insgesamt von allen Mitarbeitern des Fachgebietes umgesetzt und gelebt wird. Ein jährliches Kontrollaudit wird die Nachhaltigkeit des Prozesses unter Beweis stellen.

Die entscheidenden und von der Industrie honorierten Vorteile des Systems liegen in der transparenten Gestaltung und Dokumentation aller Prozesse bei der Bearbeitung von Projekten in der angewandten Forschung.

Gültigkeitsbereich:

– Angewandte Forschung der Kraftfahrzeugtechnik
– Entwicklung komplexer mechatronischer Systeme
– Aufbau mobiler und stationärer Versuchseinrichtungen
– Untersuchungen im Bereich der Mensch-Maschine-Schnittstelle

Die Universitätsleitung, der Prof. Augsburg als Prorektor für Wissenschaft angehört, sieht die Aktivität des Fachgebietes Kraftfahrzeugtechnik beispielhaft für andere Fachgebiete und als Teil der Bemühungen der Universität an, ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem in Forschung und Lehre zu entwickeln. Diese Bemühungen um Qualität behindern in keiner Weise die Freiheit von Forschung und Lehre. Vielmehr ermöglichen sie durch strukturiertes Handeln eine höhere Leistungsfähigkeit und tragen zudem zur Generierung von Alleinstellungsmerkmalen für die Universität bei.

Kontakt/Information:
TU Ilmenau, Fakultät für Maschinenbau
Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik
Prof. Klaus Augsburg
Tel. 03677 69-3843 oder 03677 69-5011
e-mail: klaus.augsburg@tu-ilmenau.de oder prorektor-w@tu-ilmenau.de

Media Contact

Wilfried Nax M.A. idw

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Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

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