Kunststoffproduktion: Neuer Katalysator für günstiges Herstellungsverfahren

Kunststoffproduktion: Neuer Katalysator für günstiges Herstellungsverfahren
Chemiker der Universität Göttingen entwickeln Polymerisationskatalysator für Polyethylene

Chemiker der Universität Göttingen haben einen neuen Katalysator für die Kunststoffherstellung entwickelt, der den bisherigen Einsatz einer teuren Chemikalie und damit die Herstellungskosten von Kunststoffprodukten wesentlich reduziert. „Mit diesem innovativen Katalysator, der chemisch den Prozess der Polymerbildung in Gang setzt, kann die Verwendung des Co-Katalysators Methylalumoxan um rund 60 Prozent verringert werden“, erläutert Prof. Dr. Herbert W. Roesky, der zusammen mit Dr. Guangcai Bai und Doktorand Sanjay Singh vom Göttinger Institut für Anorganische Chemie für die Entwicklung verantwortlich ist. Die Forschungsergebnisse wurden im Journal of the American Chemical Society publiziert. Die Georg-August-Universität hat die Erfindung über die MBM ScienceBridge GmbH als Patent angemeldet.

Kunststoffe aus Ethylenprodukten haben weltweit den größten Marktanteil und werden 2006 voraussichtlich 10,6 Millionen Tonnen erreichen. Ein Hauptkostenfaktor bei ihrer Produktion ist die Menge der für die Polymerisation benötigten Aktivierungskatalysatoren. Mit dem neuen Göttinger Verfahren wäre eine spürbare Kosteneinsparung möglich, so Prof. Roesky. „Unser Katalysator zeichnet sich durch einen innovativen, heterobimetallischen Kern aus, der die Ausgangsbasis einer Vielzahl von potenziellen anderen Katalysatoren sein kann. Heterobimetallische Katalysatorkerne für die Polymerisation sind bislang unbekannt und eröffnen zudem ein vollkommen neues Forschungsgebiet.“ Der neue Katalysator ist stabil, temperaturbeständig und erreicht schnell die maximale Wirksamkeit in der chemischen Reaktion.

Die MBM ScienceBridge GmbH / Kompetenzzentrum MBM übernimmt für die Universität Göttingen die Vermarktung der Neuentwicklung. MBM ist ein Technologietransferdienstleister an der Georgia Augusta für die Bereiche Medizintechnik, Biotechnologie, Messtechnik, Chemie, Physik und Agrar und koordiniert die Kontakte zwischen Erfindern, Patentanwälten und Partnern aus der Industrie.

Kontaktadressen:

Prof. Dr. Herbert W. Roesky
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Chemie
Institut für Anorganische Chemie
Tammannstraße 4, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-3001, -3045, Fax (0551) 39-3373
e-mail: hroesky@gwdg.de
Internet: www.chemie.uni-goettingen.de

Dr. Andreas Voigt
MBM ScienceBridge GmbH an der Georg-August-Universität Göttingen
Hans-Adolf-Krebs-Weg 1, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 30724-153, Fax (0551) 30724-155
e-mail: avoigt@sciencebridge.de
Internet: www.mbm.med.uni-goettingen.de

Media Contact

Marietta Fuhrmann-Koch idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-goettingen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer