Umwelttechniker der TU Dresden entwickeln maßgeschneiderte Konzepte für die Biogasentschwefelung

TerraTec vom 8. bis 11. März 2005 in Leipzig – Gemeinschaftsstand FORSCHUNG FÜR DIE ZUKUNFT, Halle 2/Stand G 31


Biogasanlagen arbeiten nach dem Prinzip der biologischen Kofermentation, erklärt der Experte für Thermische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik und meint damit das Vergären organischer Stoffe. Alle Arten von Biomasse, deren Hauptkomponenten Eiweiße, Kohlenhydrate oder Fette sind, kommen als Ausgangsstoffe für diesen Prozess in Betracht – Reststoffe aus der landwirtschaftlichen Produktion zum Beispiel.

Mikroorganismen „verarbeiten“ die abbaubaren Moleküle und produzieren dabei hauptsächlich Methan und Kohlenstoffdioxid sowie Spuren von Ammoniak, Wasserstoff, Kohlenstoffmonoxid und Schwefelwasserstoff. Letztgenannter riecht nicht nur besonders übel, sondern hat auch die unerfreuliche Eigenschaft, Armaturen und Motorbauteile „anzugreifen“.

Korrosionsschäden belasten den Geldbeutel von Anlagenbetreibern zusätzlich, da beachtliche Kosten für Reparaturen, Motorenöl oder Ausfallzeiten zu Buche schlagen. Eine große wirtschaftliche Belastung gerade für die Betreiber kleiner und mittlerer Anlagen, wie sie in den landwirtschaftlichen Betrieben Sachsens am häufigsten zu finden sind.

Um das Problem zu lösen, entwickelten Wissenschaftler am Institut für Verfahrenstechnik und Umwelttechnik eine Strategie zur Auswahl des Entschwefelungsverfahrens für Biogasanlagen. Im Ergebnis kann das am besten geeignete Verfahren ermittelt werden. Für dezentrale Anlagen empfehlen die TU-Experten drei grundsätzliche Verfahren:

  • die Teilstromentschwefelung mittels Adsorption im Bereich bis 200 kW elektrischer Leistung
  • die modulare Kombination der internen biologischen Entschwefelung (Vorreinigung) mit der Adsorption (Feinreinigung) für den Bereich bis 350 kW elektrischer Leistung
  • und schließlich die externe biologische Entschwefelung im Leistungsbereich ab ca. 400 kWel .

Information für Journalisten: TU Dresden, Fakultät Maschinenwesen, Institut für Verfahrenstechnik und Umwelttechnik, Dipl.-Ing. Andreas Polster, Tel.: +49 351 463-33282, Fax + 49 351 463-37169, E-Mail: andreas.polster@mailbox.tu-dresden.de

Media Contact

Birgit Berg idw

Weitere Informationen:

http://www.tvt-uvt.tu-dresden.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer