Gegen den Restschmutz: Industrieverbund für effizientere Qualitätsprüfung

Restschmutz entsteht bei der Herstellung von Bauteilen und lagert sich als störender Rückstand auf den Werkstücken ab. Gerade bei kleinen, komplexen Bauteilen wird er leicht zum Problem. Ihn zu erkennen ist mit den etablierten Prüfverfahren häufig gar nicht so einfach. Dabei wäre das eine erste Voraussetzung dafür, Restschmutz zu beseitigen oder zu vermeiden und die Qualität eines Bauteils zu garantieren. Der Industrieverbund »Technische Sauberkeit funktionsgestaltender Automobilteile« hat sich zum Ziel gesetzt, die Prüfverfahren zu verbessern und ihre Ergebnisse vergleichbar zu machen.

Restschmutz ist ein Thema, das vor allem eine wachsende Anzahl von Herstellern und Weiterverarbeitern von Fahrzeugteilen beschäftigt. Er entsteht bei der Herstellung von Bauteilen und lagert sich als störender Rückstand auf den Werkstücken ab. Das Fraunhofer IPA veranstaltete dieses Jahr zwei offene Workshops rund um die Prüfung der Bauteilesauberkeit in der Qualitätskette der Automobilindustrie. Knapp drei Dutzend Teilnehmer aus Unternehmen diskutierten gemeinsam mit den Wissenschaftlern Strategien für den Nachweis der Bauteilereinheit und suchten nach neuen Wegen, die Pflege von Spezifikationen in der täglichen Praxis zu optimieren. »Alle Beteiligten stimmten darin überein, dass hier ein dringender, unternehmensübergreifender Handlungsbedarf besteht«, erklärt Christian Ernst vom IPA. »Gerade auch im Hinblick auf die technologische Entwicklung, insbesondere dem Trend zur Miniaturisierung«, ergänzt er. Vor diesem Hintergrund hat er mit seinem Team eine Projektskizze erarbeitet, wie sich die Thematik der Sauberkeitsprüfung funktionsgestaltender Automobilteile im Rahmen eines Industrieverbunds vorantreiben lässt.

Eine zunehmende Anzahl von Bauteilen wird nicht nur stetig kleiner, sondern auch immer komplexer und leistungsfähiger. Ihre Reinheit ist eine wichtige qualitative Voraussetzung für die einwandfreie Weiterverarbeitung. Selbst eine geringe Anzahl kleiner Partikel kann die spätere Funktionsfähigkeit des Produkts beeinträchtigen. Die bisher eingesetzten Prüfverfahren und Messeinrichtungen halten mit den neuen Anforderungen jedoch nicht mehr Schritt. Vor allem, wenn es um eine umfassende, produktionsnahe Kontrolle geht oder darum, die Prüfergebnisse verschiedener Hersteller direkt zu vergleichen. »Wir wollen nicht nur die Prüfverfahren verbessern, sondern auch die Standardisierung einen entscheidenden Schritt voranbringen«, nennt Ernst als wichtigste Ziele des Industrieverbunds »Technische Sauberkeit funktionsgestaltender Automobilteile«. Der Kick-off für den Verbund soll am 10. Oktober 2001 stattfinden. Geplant ist eine dreijährige Laufzeit mit Ein-Jahres-Abschnitten. 


Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dipl.-Ing. Christian Ernst
Telefon: 0711/970-1248, Telefax: 0711/970-1007, E-Mail: che@ipa.fhg.de

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Dipl.-Ing. Michaela Neuner idw

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