Nanopartikel schützen Chipkarten vor Fälschungen

Eine fälschungssichere Beschichtung zum Schutz von Chipkarten

Egal ob beim Einkaufen, beim Geld abheben, beim Arztbesuch oder beim Betreten von Sicherheitszonen, Plastikkarten mit Mikrochip sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Doch mit ihrer Verbreitung steigt auch die Verlockung, Fälschungen in Umlauf zu bringen. Daher sind Chipkartenhersteller ständig bemüht, ihre Produkte noch sicherer zu machen und vor Mißbrauch zu schützen.

Infineon Technologies und das Erlanger Biotechnologie-Unternehmen november AG haben nun ihr spezifisches Know-how in einem gemeinsamen Projekt gebündelt und ein Verfahren entwickelt, mit dem die goldene Kontaktfläche auf Chipkarten – unter der der Sicherheits-Controller liegt – mit einem eindeutigen und fälschungssicheren Erkennungsmerkmal versehen werden kann. Das Kodierprinzip basiert auf einer veränderten Absorption und Reflexion von Lichtstrahlen durch winzig kleine Metallteilchen. Hierzu sind in einer Mehrschichtenstruktur Metall-Cluster mit 15 Nanometer Durchmesser eingelassen, die auf das einfallende Licht reagieren. Für den Beobachter schlägt sich dies, je nach Betrachtungswinkel und Lichteinfall, in unterschiedlich schillernden Farben nieder. Die Farbgebung ist von 15 Parametern – wie Art oder Größe des Metalls oder der Schichtdicke – abhängig, wobei jeder Parameter selbst noch einmal in dreierlei Hinsicht veränderbar ist. Hieraus resultiert eine Kodierkapazität von 315, also mehr als 14 Millionen Kombinationsmöglichkeiten. Schon das bloße Auge des Betrachters kann die optischen Auswirkungen der Clusterkodierung wahrnehmen. Auf Kundenwunsch können sogar Produkt- und Firmenlogos mit „eingebrannt“ werden.

Ein spezielles Lesegerät ermittelt die optischen Eigenschaften der Beschichtung und verifiziert die Echtheit des Chipkarten-Moduls. Die gegen Mißbrauch geschützten Chipgehäuse finden vor allem dort Verwendung, wo hochwertige Controller zum Einsatz kommen und vertrauliche Informationen ausgelesen, verändert und neu gespeichert werden.

Die Beschichtung mit dem „Nano-Wasserzeichen“ ist gegen Abrieb besonders geschützt, so dass auch Tausende von Nutzungen den Sicherheitsmerkmalen nichts anhaben können. Die Markteinführung dieses Sicherungssystems ist für Frühjahr 2003 vorgesehen.

Media Contact

Monika Sonntag Siemen NewsDesk

Weitere Informationen:

http://www.infineon.de

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Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

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