Hochvakuum zur Tiefkühlung für Medizinprodukte

Vakuumtechnik zum 400. Geburtstag Otto von Guerickes:

Eine Innovation aus dem BMWi-Programm „Innovationskompetenz mittelständischer Unternehmen“ (PRO INNO)

Der Warenverkehr von Gütern, die bei tiefen Temperaturen bewegt werden müssen, steigt. Die Hans Zucker GmbH aus Berlin hat gemeinsam mit Partnern einen Transportbehälter für rund 40 Liter Nutzinhalt entwickelt, der durch die Art seines Kühlmediums und seiner Thermoisolation üblichen Systemen überlegen ist. Mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ (AiF) erweitert der Edelstahl-Spezialist gegenwärtig sein Angebot an kältetechnischen Anlagen.

Transplantate, Blutprodukte und Impfseren werden bislang in Behältern transportiert, die entweder mit flüssigem Stickstoff, Kohlendioxydschnee oder durch eine elektrische Kälte-maschine gekühlt werden. Beide Verfahren bergen Nachteile: Flüssiger Stickstoff unterliegt bei dieser Anwendung besonderen Einschränkungen. Zugelassen sind nur Behälter mit einem geringen Einlagerungsvolumen und die Entscheidung über einen Lufttransport liegt beim Piloten. Bei den Kompressoren ist ihr erhebliches Gewicht von Nachteil. Zudem benötigen sie ständig eine externe Quelle für Elektroenergie.

Ein tiefgekühltes Energiespeichermedium in zylindrischen Körpern aus Edelstahl (Latentspeicher) kühlt demgegenüber die Behälter der Hans Zucker GmbH. Die Behälter selbst sind doppelwandig, wobei zwischen den Wänden ein Hochvakuum herrscht. Durch ein spezielles Verfahren werden die noch im Vakuum frei beweglichen Molekülgruppen zusätzlich gebunden und können damit nicht mehr als Wärmebrücken wirken. Latentspeicher und Vakuumsuperisolation sorgen gemeinsam dafür, dass für rund 70 Stunden Temperaturen unter -60 Grad Celsius im Behälter gehalten werden können. Damit übertreffen sie mit Stickstoff befüllte Behälter mit gleichem Rauminhalt ohne Nachfüllung um das Achtfache.

Ansprechpartner: Manfred Kochan, Hans Zucker GmbH, Tel.: 030 56570-0

Pressearbeit: AiF, Silvia Behr, E-Mail: presse@aif.de, Tel.: 0221 37680-55

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