Galvanik wird umweltfreundlicher und effizienter

Das Bundesumweltministerium stellt für ein Pilotprojekt der EJOT GmbH & Co. KG in Bad Laasphe (Nordrhein-Westfalen) über 900.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm zur Verfügung. Das Unternehmen beabsichtigt, die bestehende Galvanik um eine umweltverträgliche, ressourceneffiziente Zink/Nickel-Trommelgalvanikanlage zu erweitern.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: „Dieses Vorhaben ist ein gutes Beispiel dafür, wie anspruchsvolle gesetzliche Vorgaben technische Innovationen auslösen und zugleich den Umwelt- und Ressourcenschutz voranbringen können. Auf weit reichende Verwendungsbeschränkungen von hochgiftigem Chrom (VI) in der Elektro- und Autoindustrie durch die EU hat die Galvanikbranche mit der Entwicklung neuer Beschichtungsverfahren reagiert. Diese versprechen mehr Effizienz und können den Stand der Technik fortschreiben.“

Die Zink/Nickel-Galvanik gehört zu den wenigen, bisher bekannten Beschichtungssystemen, die geeignet sind, die Zinkbeschichtung mittels Chrom-VI-Passivierung zu ersetzen. Bisher praktizierte Zink/Nickel-Beschichtungsverfahren gehen mit einer erheblichen organischen und toxischen Abwasserbelastung einher.

Die EJOT GmbH ist ein Metall verarbeitendes Unternehmen, das Verbindungselemente mit galvanischer Oberfläche für den Automobilbau, die Elektro- und Elektronikindustrie sowie für die Sport- und Freizeitindustrie herstellt. Das Unternehmen will eine neuartige Zink/Nickel-Trommelgalvanikanlage errichten, deren innovativer Kern eine Verdunster-/Verdampfereinheit ist, die das Spülwasser als auch die verbrauchte Elektrolytlösung eindampft und aufkonzentriert. Die Zink/Nickel-Beschichtung erfolgt damit abwasserfrei. Die Frischwasserzufuhr kann um die Hälfte reduziert, der regenerierte Elektrolyt dem Produktionsprozess wieder zugeführt werden. Dadurch wird der Einsatz von Neuelektrolyten um bis zu einem Drittel gesenkt, 500 Kubikmeter Abwasser fallen jährlich weniger an.

Weitere Informationen: http://www.bmu.de/foerderprogramme/pilotprojekte_inland/doc/2330.php

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Michael Schroeren BMU-Pressereferat

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