Zwischen Ozean und Atmosphäre – Internationale Konferenz der Surface Ocean-Lower Atmosphere Study

Mit dem Forschungsschiff Littorina zur Langzeitbeobachtungsstation Boknis Eck in der Eckernförder Bucht. J. Steffen, GEOMAR

Die Veranstaltung findet an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel statt und wird unter anderem vom Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Sonderforschungsbereich 754 und dem deutschen SOLAS Projekt SOPRAN unterstützt.

Der Austausch zwischen Ozean und Atmosphäre ist nicht nur für unser Klimasystem von großer Bedeutung. Neben physikalischen Größen wie Wärme und Energie werden auch unterschiedlichste biologische und chemische Stoffe zwischen diesen beiden Medien ausgetauscht.

So nimmt der Ozean etwa ein Drittel des anthropogen produzierten Kohlendioxids auf, auch der Eintrag von Spurenmetallen über Staubeinträge ist für biogeochemische Prozesse im Ozean sehr bedeutsam. Auf der anderen Seite beeinflussen beispielsweise natürliche Bromemissionen aus dem Ozean den Ozonhaushalt in der Atmosphäre.

In den thematischen Schwerpunkten der SOLAS-Konferenz, die in dieser Woche an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel stattfindet und auch als Abschlussveranstaltung für das Semesterthema „Ozean-Grenzflächen“ des Kieler Exzellenzclusters dient, spiegeln sich die oben genannten Prozesse deutlich wider: Treibhausgase und die Ozeane, Grenzfläche Ozean-Atmosphäre und Massen- und Energieflüsse, atmosphärische Deposition und Biogeochemie des Ozeans sowie die der biogeochemische Einfluss des Ozeans auf die Atmosphärenchemie sind einige der Hauptthemen.

„Kiel ist seit vielen Jahren eines der Zentren für die Erforschung der Austauschprozesse zwischen Ozean und Atmosphäre“, sagt der Meereschemiker Prof. Dr. Hermann Bange vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und Mitglied des Organisationskomitees der SOLAS-Tagung.

„Hier sind insbesondere unsere langjährigen Forschungsarbeiten im subtropischen Nordostatlantik und vor Peru im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 754 und SOPRAN oder die Zeitserienstation Boknis Eck zu nennen, aber auch die Modellierung von biogeochemischen Stoffflüssen oder die Ausbreitung von ozeanischen Spurenstoffen in der Atmosphäre“, so Prof. Bange weiter. „Die SOLAS-Konferenz in Kiel bietet eine ideale Möglichkeit, solch interdisziplinäre Forschung mit internationalen Partnern zu initiieren“, ergänzt Prof. Dr. Gernot Friedrichs vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Kiel.

„Neben der Konferenz, auf der auch die Strategie von SOLAS für das nächste Jahrzehnt verabschiedet werden soll, finden auch noch weitere Workshops statt, darunter eine Veranstaltung zu einem ‚CO2 Atlas des oberen Ozeans’, in dem alle weltweit verfügbaren Daten zusammengetragen werden“, erläutert die Vorsitzende des internationalen SOLAS-Progamms, Dr. Véronique Garçon, vom Centre National de la Recherche Scientifique am Laboratoire d’études en géophysique et océanographie spatiales (LEGOS) in Toulouse.

SOLAS hat eine besondere Beziehung zu Kiel. Schon die Auftaktveranstaltung des SOLAS Programms fand in Schleswig-Holstein statt. Vor 15 Jahren traf man sich in Damp an der Ostseeküste, organisiert vom damaligen Institut für Meereskunde, eine der Vorläufereinrichtungen des heutigen GEOMAR. Seit 2010 ist auch das internationale Projektbüro des SOLAS-Programms am GEOMAR angesiedelt. „In Kiel haben wir beste Bedingungen und große Unterstützung für die Koordination des internationalen SOLAS-Programmes vorgefunden, so die Leiterin des SOLAS-Büros, Dr. Emilie Brévière. Zusammen mit vielen Helfern organisierte sie die internationale Konferenz. „Wir waren überwältigt ob des großen Zuspruchs“, so Dr. Brévière. „Wir haben deutlich mehr Teilnehmer, als wir ursprünglich gedacht hatten, trotz zum Teil langer Anreise“.

Das internationale SOLAS-Programm wird von den Programmen International Geosphere Biosphere Programme (IGBP), Scientific Committee on Oceanic Research (SCOR) Commission on Atmospheric Chemistry and Atmospheric Pollution (CACGP) und dem World Climate Research Programme (WCRP) gesponsort.

Ansprechpartner:
Dr. Andreas Villwock (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 600-2802, presse@geomar.de
Friederike Balzereit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, Tel.: 0431 880 3032, fbalzereit@uv.uni-kiel.de

http://www.solas-int.org Das internationale SOLAS Programme
http://www.solas-int.org/osc2015.html Website der SOLAS Konferenz
http://www.geomar.de GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
http://www.uni-kiel.de Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
http://www.ozean-der-zukunft.de Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“
http://www.sfb754.de Sonderforschungsbereich 754
http://sopran.pangaea.de SOPRAN Projekt
http://www.dfg.de Deutsche Forschungsgemeinschaft

Media Contact

Dr. Andreas Villwock idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer