Zwei Tage effektiver wissenschaftlicher Diskussion – europäische Konferenz geht erfolgreich zu Ende

Unter dem Motto „Towards Transformative Governance? Responses to mission-oriented policy paradigms“ kamen am 12. und 13. Juni 2012 im Karlsruher Kongresszentrum weit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Europa und der ganzen Welt zusammen. Debattiert wurden in 30 thematischen Sessions mit mehr als 100 Vorträgen unterschiedlichste Fragen zur Innovation unter dem Aspekt der Missionsorientierung infolge der „Deklaration von Lund“, in derem Zuge sich die Forschungs- und Innovationspolitik zunehmend an Prioritäten ausrichtet, die die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit aufnehmen.

Eröffnet wurde die Konferenz von Dr. Harald Hiessl, dem stellvertretenden Leiter des Fraunhofer ISI, der einen Blick auf die „Grand Challenges“ unserer Zeit warf. Die heutigen großen Herausforderungen wie unter anderem Klimawandel, Demografischer Wandel, Nahrungs- und Wasserknappheit stellte er jenen gegenüber, denen sich die Gesellschaft, und damit auch das Fraunhofer ISI, bei seiner Gründung vor 40 Jahren stellen mussten.

Hiessl zeigte sich bezüglich der Ergebnisse der Konferenz optimistisch: „Wir sind zuversichtlich, dass die zahlreichen Vorträge und Diskussionen dieser Konferenz Inspiration für Wissenschaft und Politik sein werden, und uns einen Weg weisen, wie wir mit heutigen und künftigen Anforderungen umgehen können.“ Die Relevanz der Ergebnisse der Eu-SPRI Konferenz für die Politik betonte Ministerialdirigent Engelbert Beyer in seinem Grußwort:„Die Ergebnisse dieser Konferenz mit ihren unterschiedlichen Perspektiven sind auch für die Bundesregierung von zentralem Interesse“.

Beyer betonte die Bedeutung der Innovationsforschung für die Innovationspolitik im Kontext zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen und rückte die Missionsorientierung der Hightech-Strategie der Bundesregierung in den Fokus: „Die Hightech-Strategie positioniert Deutschland in eine Vorreiterrolle und hat international großes Interesse hervorgerufen. Ein wichtiger Effekt ihrer Missionsorientierung ist der Impuls in Richtung eines weiteren Ausbaus der Kooperationen zwischen den zentralen Innovationsakteuren.“

Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, eröffnete mit einem Grußwort den zweiten Konferenztag: „Baden-Württemberg ist ein leistungsstarker Standort für die Wissenschaft und für die Wirtschaft mit einer hohen Innovationsfähigkeit. Damit dies so bleibt, und wir auch künftig im internationalen Wettbewerb bestehen können, brauchen wir die kontinuierliche Diskussion über die Wirkungen staatlicher Maßnahmen und Instrumente der Innovationspolitik. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI hat in den vergangenen 40 Jahren wertvolle Analysen erstellt und die Politik mit fundierter wissenschaftlicher Beratung unterstützt.“

Neben weiteren Grußworten durch Margaret Mergen, Erste Bürgermeisterin der Stadt Karlsruhe und Prof. Dr. Stefan Kuhlmann, Präsident des Eu-SPRI Forums, bereicherten zwei Keynotespeeches die Konferenz: Der Soziologe und Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Pierre‐Benoît Joly, Leiter des National Institute of Agronomic Research in Paris stellte die Frage „Looking for 'Responsible Innovation' – towards a new research agenda for studies of innovation?” und Fred Steward, Professor für Innovation und Nachhaltigkeit am Policy Studies Institute der University of Westminster, sprach zum Thema „Europe's 'challenge‐led & broad‐based' innovation policy revolution ‐ a convoluted and contested transition.“

„Mit dem Verlauf der Konferenz sind wir überaus zufrieden“, so Prof. Dr. Knut Koschatzky, Organisator der Konferenz und Leiter des Competence Centers Politik und Regionen am Fraunhofer ISI. „Wir konnten hier in Karlsruhe eine beeindruckende Zahl führender Europäischer Innovationsforscherinnen und -forscher sowie zahlreiche vielversprechende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu spannenden Diskussionen zusammen führen. Wir sind auf die Früchte der Konferenz sehr gespannt.“

Das Eu-SPRI Forum wurde im Juni 2010 in Paris gegründet und besteht derzeit aus 13 Mitgliedseinrichtungen. Ziel ist es, die florierende, aber geographisch stark verteilte Wissenschaftsgemeinde, die sich mit interdisziplinären Fragestellungen der Politik und Governance der Wissensgenerierung und Innovationsfindung beschäftigt, zu stärken.

Weitere Informationen erhalten Sie unter
http://www.eu-spri-conference-2012.org.
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert Entstehung und Auswirkungen von Innovationen. Wir erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Unsere Expertise liegt in der breiten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz.

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