Welt-Hepatitis-Tag am 19. Mai 2010

Etwa eine Million Menschen in Deutschland leiden unter einer chronischen Virushepatitis. Ein großer Teil trägt die Erreger in sich und weiß gar nichts davon. Denn eine Lebererkrankung verläuft meist schmerzlos. Eine Virushepatitis kann chronisch werden und dann für eine Leberzirrhose oder schließlich Leberkrebs sorgen. Weltweit gehören die Spätfolgen einer Virushepatitis zu den häufigsten Todesursachen.

„Dabei könnte ein Test der Leberwerte beim Hausarzt schon zeigen, ob die Werte erhöht sind,“ sagt Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. Bei frühzeitiger Diagnose bestehe für Betroffene eine große Chance, mit den richtigen Medikamenten eine Heilung zu erzielen. Der Welt-Hepatitis-Tag am 19. Mai 2010 setzt sich deshalb für Früherkennung ein. Die wichtigsten Maßnahmen sind Vorbeugung, Diagnose, Schutz und Behandlung. Gegen Hepatitis A und B kann man sich impfen lassen, gegen den Hepatitis-C-Virus nicht. Bei einer Infektion kann eine medikamentöse Behandlung die Leberschädigung verlangsam, stoppen oder sogar gänzlich heilen. Wichtig ist eine frühzeitige Diagnose. Deshalb setzen sich auch die Deutsche Leberstiftung, die Deutsche Leberhilfe e.V. und die Gastro-Liga e.V. mit dem alljährlichen Deutschen Lebertag (20.11.) für weitere Aufklärung zu Lebererkrankungen ein.

Hepatitis ist eine Leberentzündung, die aus unterschiedlichen Ursachen entstehen kann, zum Beispiel durch Krankheitserreger in Speisen und Trinkwasser (Hepatitis-A-Erreger), oder Körperflüssigkeiten (Hepatitis-B-Erreger). Das Hepatitis-C-Virus wird über infiziertes Blut übertragen. Es dringt im Körper in die Leberzellen ein, vermehrt sich dort sehr schnell und verursacht eine Leberschädigung. Das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) versucht das Virus zu bekämpfen und zerstört bereits befallene Leberzellen. Dies gelingt allerdings nur bei weniger als 15 Prozent aller Betroffenen. Aus der akuten Infektion wird eine chronische, wenn sechs Monate nach der Infektion das Hepatitis-C-Virus noch nachweisbar ist. Das ist bei mehr als 80 Prozent der Betroffenen der Fall. Aus einer chronischen Hepatitis kann sich eine Leberzirrhose und Leberkrebs entwickeln. Um die Ursachen, die zu einer Leberzirrhose führen können, frühzeitig zu identifizieren und damit rechtzeitig zu behandeln, sind zeit- und kostengünstige und sehr effektive diagnostische Methoden etabliert. Dazu gehört insbesondere die Bestimmung der Leberwerte durch einen einfachen Test. Bei erhöhten Leberwerten sind dann weitere Untersuchungen wie Ultraschall, Bestimmung von Virusmarkern usw. notwendig.

Aber nicht nur Viren können eine Hepatitis verursachen. Falsche Ernährung, Übergewicht und die damit oft verbundene Fettleber gelten heute als eine der Hauptursachen für eine Leberentzündung. Auch Alkoholmissbrauch ist für einen
großen Teil der Erkrankungen verantwortlich. Weitere Ursachen sind Autoimmun-Erkrankungen der Leber, genetisch bedingte Erkrankungen wie die Eisenspeicherkrankheit oder toxische Belastungen durch Medikamenten. Die Therapiemöglichkeiten der verschiedenen Lebererkrankungen werden ständig weiterentwickelt. Gefährlich ist, dass aus einer akuten Entzündung der Leber
schleichend und unbemerkt eine chronische Entzündung werden kann. Der
Leberzellkrebs als Folge der chronischen Hepatitis gehört weltweit zu den
fünf häufigsten Karzinomen des Mannes. Jährlich erkranken in Deutschland
mehr als 5.000 Menschen neu an diesem Tumor. Prof. Michael P. Manns: „Trotz
Verbesserung in der Therapie der Hepatitis nimmt der Leberzellkrebs weiter
zu, da zu wenig Lebererkrankungen rechtzeitig erkannt werden. Deshalb ist
der Lebertest so wichtig!“
Ansprechpartner:
Deutsche Leberhilfe e.V.
Prof. Claus Niederau, Vorstandsvorsitzender
Achim Kautz, Geschäftsführer
Krieler Straße 100, 50935 Köln
info@leberhilfe.org
www.leberhilfe.org
Deutsche Leberstiftung
Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender
Bianka Wiebner, Kaufmännische Geschäftsführerin
Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover
presse@deutsche-leberstiftung.de
www.deutsche-leberstiftung.de
Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und
Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga)
e.V.
Prof. Dr. Peter R. Galle, Vorstandsmitglied
Friedrich-List-Straße 13, 35398 Gießen
geschaeftsstelle@gastro-liga.de

Media Contact

Rita Wilp idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer