Vernetztes Gehirn – der Neurologiekongress 2017 tagt in der Forschungsstadt Leipzig

So wird der für den Nobelpreis gehandelte Prof. Dr. Karl Deisseroth, ein deutschstämmiger Forscher in Stanford (USA), die von ihm entwickelte Methode der Optogenetik vorstellen, die mit Licht das feine Zusammenspiel von Nervenzellen im Gehirn kontrollierbar und damit verstehbar macht. Prof. Dr. Katrin Amunts vom Forschungszentrum Jülich wird aus erster Hand Einblicke in das spannende Human Brain Project geben.

Der DGN-Kongress

Der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) ist einer der größten deutschsprachigen Medizinkongresse und zählt zu den drei besucherstärksten neurologischen Kongressen weltweit. Das deutschsprachige Spitzentreffen der Neuromedizin bietet in nur vier Tagen ein umfassendes Update über das ganze Spektrum der Neurologie.

Am DGN-Kongress werden wieder rund 6000 Neurologen, Neurochirurgen, Neuroradiologen, Neurowissenschaftler und weitere Experten für Gehirn und Nerven teilnehmen. Journalisten erwartet ein umfangreiches Themen- und Serviceangebot. Die Online-Akkreditierung für Pressevertreter ist ab sofort geöffnet. Alle Informationen gibt es auf www.dgnkongress.org.

Wegweisende Trends der Neuromedizin

„Wir werden in Leipzig über alle wichtigen Trends in der Neuromedizin diskutieren – von der Grundlagenforschung, die uns hilft, Gehirn und Nerven besser zu verstehen, über neue Therapieansätze bis zu akuten Herausforderungen in der Versorgung“, sagt DGN-Präsident Prof. Dr. Gereon R. Fink. Im Fokus stehen Schlaganfall und neurologische Intensivmedizin, Kognitive Neurologie und Neuropsychiatrie, Bewegungsstörungen und neurodegenerative Erkrankungen sowie Neuro- und Myopathien. Außerdem sind Multiple Sklerose, Migräne, Kopf- und andere Schmerzen, Epilepsien sowie zahlreiche weitere neurologische Erkrankungen Thema.

Neue Impulse in traditionsreichem Umfeld

Gastgeber in Leipzig sind Prof. Dr. Joseph Claßen, Kongresspräsident, und Prof. Dr. Dorothee Saur, Kongresssekretär, beide vom Universitätsklinikum Leipzig. In der Stadt gibt es eine lange Tradition der Hirnforschung: Im 19. Jahrhundert wurde in Leipzig eines der weltweit ersten Hirnforschungsinstitute gegründet. Heute ist Leipzig ein wichtiger Standort der systemischen und translationalen Neurowissenschaften, also der Umsetzung von Grundlagenforschung in therapeutische Konzepte. Gemeinsam mit der Programmkommission der DGN haben Prof. Dr. Claßen und Prof. Dr. Saur ein hochkarätiges Wissenschafts- und Fortbildungsprogramm mit Symposien, Vorträgen und Posterpräsentationen zusammengestellt. Weitere Säulen des DGN-Kongresses sind das DGN(forum als berufspolitische Diskussionsbühne, das Nachwuchsprogramm der Jungen Neurologen sowie eine Fachausstellung mit rund 100 Unternehmen und Industriesymposien. „Wir erwarten viele neue Impulse für die Diagnose, Therapie und Erforschung neurologischer Erkrankungen“, sagt Claßen.

Eröffnungsveranstaltung und Präsidentensymposium: Neuronale Netze entschlüsseln

Spannende Einblicke in eines der größten internationalen Forschungsprojekte verspricht der Gastvortrag von Prof. Dr. Katrin Amunts vom Forschungszentrum Jülich bei der Eröffnungsveranstaltung am 21. September. Die Neurowissenschaftlerin gehört zum Leitungsteam des Human Brain Project und berichtet aus erster Hand. Am Human Brain Project arbeiten Neurowissenschaftler, Ärzte, Informatiker, Physiker, Mathematiker und Computerspezialisten in 23 Ländern. Ihr Ziel: das komplette menschliche Gehirn innerhalb der nächsten zehn Jahre auf einem Supercomputer detailgetreu von der Genetik über die molekulare Ebene bis hin zur Interaktion ganzer Zellverbände zu simulieren.

Das Präsidentensymposium widmet sich einer Erkenntnis, die erst ganz allmählich Einzug in die klinische Neurologie hält: Leistungen des Gehirns entstehen oft durch das Zusammenspiel vernetzter Hirnregionen. Neurologische Störungen sind dann Folge einer Fehlfunktion in einem solchen komplexen Schaltkreis. Wie neurologische Netzwerke analysiert werden, welche Rolle sie beim Verständnis von Krankheiten des Gehirns haben und wie sie therapeutisch moduliert werden, erklären international renommierte Experten. Darunter Prof. Dr. Karl Deisseroth, Stanford (USA), der Entwickler der Optogenetik, einer Methode, die durch das gezielte Aktivieren und Abschalten einzelner Neuronengruppen atemberaubende neue Einsichten in die Pathogenese neuropsychiatrischer Erkrankungen ermöglicht.

Science Slam „Geistesblitze“ – Wissenschaft auf der Show-Bühne

Mit überwältigender Resonanz hat die DGN auf ihrem Kongress 2016 in Mannheim den ersten neurologischen Science Slam „Geistesblitze“ ins Leben gerufen. Mit der Fortsetzung werden auch in Leipzig Neurowissenschaftler die Möglichkeit haben, ihre Forschung zu präsentieren. Zum Science Slam am 22. September tritt die Wissenschaft aus dem Elfenbeinturm heraus auf die öffentliche Bühne. Kongressbesucher sind ebenso eingeladen wie die Leipziger Bevölkerung.

Wichtige Informationen für Journalisten

Pressezentrum: Auf dem Kongress vor Ort stehen Medienvertretern ein gut ausgestattetes Pressezentrum sowie ein ruhiger Interviewraum zur Verfügung. Die Pressestelle unterstützt gerne bei Recherchen oder der Vermittlung von Interviewpartnern.
Pressekonferenzen: Auf zwei Pressekonferenzen für Fach- und Publikumsmedien informiert die DGN über aktuelle Themen und Forschungsergebnisse aus der Neurologie:
Auftaktpressekonferenz: Mittwoch, 20. September 2017, 11:00–12:00 Uhr
Fachpressekonferenz: Freitag, 22. September 2017, 10:00–11:30 Uhr

Presseservice im Web
Kongresswebsite www.dgnkongress.org mit vollständigem Kongressprogramm, Pressezentrum und aktuellen Informationen
Pressezentrum: Online-Akkreditierung www.dgn.org/presse für den Kongress mit Anmeldung zum Presse-Newsletter der DGN
Bildmaterial: www.dgn.org/mediathek Kongresslogo und druckfähiges Bildmaterial zum Download in der DGN-Mediathek

Ihr Kontakt zur Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
c/o albertZWEI media GmbH, Oettingenstraße 25, 80538 München
Tel.: +49 (0) 89 46148622, Fax: +49 (0) 89 46148625, E-Mail: presse@dgn.org
Ihre Ansprechpartner: Frank Miltner, Katja Töpfer, Markus Heide, Elisabeth Baljan

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 8000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org / www.dgnkongress.org / www.junge-neurologen.de

Präsident: Prof. Dr. med. Gereon R. Fink
Stellvertretende Präsidentin: Prof. Dr. med. Christine Klein
Past-Präsident: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle: Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0) 30 531437930, E-Mail: info@dgn.org

http://www.dgn.org/presse/pressemitteilungen/55-pressemitteilung-2017/3375-verne…

Media Contact

Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer