Tonmeistertagung 2016 – Fraunhofer IDMT präsentiert objektbasierte Musikmischungen für das Auto

Das Lautsprechersystem im Audi Q7 ist zur zweidimensionalen Audiowiedergabe gedacht und besteht aus 52 Mitteltönern, fünf Hochtönern, vier Tieftönern und einem Subwoofer. Fraunhofer IDMT

Bereits 2014 starteten die drei Partner ein Pilotprojekt, in dem drei Popsongs für eine objektbasierte Wiedergabe neu produziert und abgemischt wurden. Im Sommer dieses Jahres trafen sie sich wieder – dieses Mal um herauszufinden, welche klanglichen Unterschiede es zwischen einer objektbasierten 3D-Studioumgebung und einer 2D-Umgebung innerhalb eines Fahrzeugs gibt und welche Anforderungen für den Abmischprozess daraus resultieren.

Fünf Musikstücke unterschiedlicher Genres wurden für ein 3D-Studiosystem und einen mit Wellenfeldsynthese-System ausgestatteten AUDI Q7 mit Hilfe der Fraunhofer SpatialSound Wave Technologie neu produziert. Auf dem Gelände der Tonmeistertagung (Vorfläche, Eingang Nord) können sich die Besucher die beeindruckenden Ergebnisse als 2D-Mischung im AUDI Q7 anhören.

Und wer den direkten akustischen Vergleich zur 3D-Studioproduktion erleben will, der fährt via Busshuttle zum Gelände des SAE Institute Köln. Hier können die neu produzierten Stücke im Studio erlebt werden. Tickets für den Shuttle erhalten die Besucher der Tonmeistertagung direkt am AUDI-Exponat des Fraunhofer IDMT.

Über die Herausforderungen und Ergebnisse des Projekts referiert Christoph Sladeczek vom Fraunhofer IDMT gemeinsam mit Vertretern des Projektteams in seinem Vortrag »Object-based music from 3D to 2D« am Samstag, den 19.11. um 17.00 Uhr im Raum R1.

Mit der Raumklangtechnologie SpatialSound Wave können aber nicht nur Autos in rollende Konzertsäle verwandelt werden. Mit Hilfe der akustischen Raumsimulation des Fraunhofer IDMT lässt sich auch die Akustik realer Konzerthäuser beeinflussen. Am Beispiel des Opernhauses Zürich wird im Rahmen eines weiteren Fachvortrags des Fraunhofer IDMT erläutert, wie die Klangtechnologie dort zur Ansteuerung von Klangobjekten und zur Anreicherung und Veränderung der Raumreflexionen eingesetzt wird. Der Vortrag »Hybrid Object-Based Room Simulation« findet am Sonntag, den 20. November um 11.30 Uhr im Raum R4 statt. Referent ist der zuständige Projektleiter Javier Frutos-Bonilla vom Fraunhofer IDMT.

Die Software
SpatialSound Wave ist ein objektbasiertes Produktions- und Wiedergabesystem zur dreidimensionalen und richtungsgerechten Beschallung. Das System überzeugt mit einer akustisch realistischen Einhüllung des Zuhörers und bietet für Tonschaffende und Kreative neue Möglichkeiten zur einfachen Produktion räumlicher Audioinhalte. Mit SpatialSound Wave lassen sich Audioobjekte frei im Raum positionieren, so dass eine realistische Übereinstimmung zwischen dem visuellen und akustischen Geschehen möglich wird. Integriert ist zudem ein innovatives Modul zur interaktiven Raumsimulation, das ganz einfach per Knopfdruck jeden beliebigen Raumeindruck so realitätsnah wiedergibt, also würde sich der Zuhörer inmitten des akustischen Geschehens befinden. Die webbasierte, intuitiv gestaltete Bedienoberfläche ist plattformunabhängig und lässt sich dank des modularen Aufbaus flexibel an individuelle Bedürfnisse anpassen.

SpatialSound Wave unterstützt eine Vielzahl an frei positionierbaren Lautsprechern. Die erstellten Produktionen lassen sich auf verschiedenen Lautsprecheranordnungen wiedergeben, ohne dass der vom Künstler erwünschte Höreindruck verloren geht.

http://www.idmt.fraunhofer.de/de/institute/projects_products/q_t/spatialsound_wa… – Informationen über SpatialSound Wave

Media Contact

Julia Hallebach Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT

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