Tagung zur "Sicherheitskultur" aus staatlicher, medizinischer, unternehmerischer und gesellschaftlicher Perspektive
Der Begriff „Sicherheit“ ist zentraler Bestandteil aller Bereiche des öffentlichen Lebens: Der Staat muss das Sicherheitsbedürfnis seiner Bürger gegen deren Freiheitsrechte abwägen. Aber wo verläuft hier die Grenze? Wie sicher muss die Freiheit sein? Die Medizin soll eine sichere Notfallversorgung gewährleisten, doch wie sicher sind die Infrastrukturen?
Wie kann bei Naturkatastrophen und Großschadensereignissen in Deutschland, aber auch in der Welt (wie kürzlich in Haiti und Chile) Hilfe geleistet werden? Welche Rolle spielt dabei die anhaltende Privatisierung im Gesundheitswesen? Unternehmen wollen sich gegen Terroranschläge und Naturkatastrophen schützen, um Schaden zu vermeiden. Aber welche Faktoren spielen auf diesem Feld eine Rolle? Wo ist der Schutz erreichbar, ohne unüberschaubare Kosten zu verursachen? Wie und wann fühlen wir als Bürger uns sicher in einem Staat? Welche Rolle spielen die Medien bei unserer Wahrnehmung? Wo bestehen Schnittstellen aller Bereiche und wo Defizite?
Im Rahmen der Wittener Sicherheitskulturtagung soll die Entwicklung und der Inhalt von Sicherheit in Deutschland aus verschiedenen Perspektiven kritisch untersucht werden. Dazu diskutieren Wissenschaftler mit Experten aus Wirtschaft und Behörden, insgesamt werden etwa 100 Teilnehmer erwartet. Die Tagung beginnt am Dienstag, den 27. April, um 13 Uhr und endet am Mittwoch, den 28. April, gegen 16.30 Uhr. Tagungsort ist das Audimax der Universität Witten/Herdecke, Alfred-Herrhausen-Str. 50.
Als Redner konnten für die Veranstaltung gewonnen werden: Herr Clemens Graf von Waldburg-Zeil (Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes), Frau Eva-Maria McCormack (Leiterin dpa International), Herr Axel Dechamps (Abteilungsleiter a. D., Innensenat Berlin), Herr Prof. Dr. Bernd Domres (Universität Tübingen, Mitglied der Schutzkommission beim Bundesminister des Innern), Frau Prof. Dr. Regina Ammicht-Quinn (Internationales Zentrum für Ethik in der Wissenschaft, Universität Tübingen), Herr Prof. Dr. Christoph Gusy (Inhaber des Lehrstuhls für öffentliches Recht, Staatslehre und Verfassungsgeschichte, Universität Bielefeld), Frau Iris Schneider (Abteilungsleiterin internationales Sicherheits- und Krisenmanagement, Daimler AG) und Dr. Heiko Borchert (Dr. Heiko Borchert & Co. Consulting & Research). Die Keynote wird Herr Prof. Dr. Reinhard Bettzuege, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland im Königreich Belgien, halten.
Sicherheitsforschung vollzieht sich in einer breiten interdisziplinären Zusammenarbeit geistes-, sozial-, kultur- und technikwissenschaftlicher Disziplinen. Am Wittener Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Sicherheitsforschung und Sicherheitsmanagement versteht sie sich als eine sozialwissenschaftlich fundierte Forschung zu den Ursachen, Verläufen und Auswirkungen der gesellschaftlichen und politischen Sicherheitsentwicklung.
Die Veranstaltung wird begleitet von einem Auszug der Kunstausstellung „Embedded Art – Kunst im Namen der Sicherheit“, einer Arbeit von über 50 Künstlern der Künstlergruppe BBM, die diese Anfang 2009 in der Akademie der Künste in Berlin präsentierte.
Weitere Informationen bei Christian Endreß, 02302 / 926 – 824, Politikwissenschaft@uni-wh.de
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