Tagung an der Saar-Uni beschäftigt sich mit Grenzen in Kultur, Politik und Gesellschaft

Mit dem Begriff „Grenze“ verbindet man meist die Grenzlinie zwischen zwei Ländern. Hinter dem Wort verbirgt sich aber mehr: Etwa wenn es um ethnische Konflikte, Mehrsprachigkeit, das Überwinden von Sprachbarrieren, soziale Klassenunterschiede, Migrationsprozesse oder Abgrenzungen in der Literatur geht.

Um Themen wie diese geht es bei der MESEA-Tagung in Saarbrücken, die unter dem Motto „Crossing Boundaries in a Post-Ethnic Era – Interdisciplinary Approaches and Negotiations“ steht. MESEA, die „Multi-Ethnic Society of Europe and the Americas“, wurde 1998 als Antwort auf neue Herausforderungen in den „multikulturellen Studien“ in Zeiten der Globalisierung gegründet und arbeitet seitdem daran, neue Theorien auf diesem Gebiet zu etablieren.

Über 100 Referentinnen und Referenten werden auf dem Kongress sprechen. Zur Eröffnung am 29. Mai um 17.30 Uhr spricht Professor Anssi Paasi von der Universität Oulo in Finnland. Er ist einer der bedeutendsten Experten für Grenzraumforschung in Europa.

In seinem Vortrag wird Paasi darauf eingehen, dass hinter dem Begriff „Grenze“ viel mehr steckt als das Abstecken territorialer Gebiete. Im Anschluss daran läuft der Dokumentarfilm „Translations Revisited“ (2013). In ihm geht Maurice Fitzpatricks auf Brian Friels Drama „Translations“ (1980) ein. Regisseur Fitzpatrick steht anschließend für Fragen und Diskussionen zur Verfügung.

Ferner sprechen auf der Tagung: Professor José David Saldívar von der Universität Stanford über den Schriftsteller Junot Díaz und sein Werk sowie Professorin Mita Banerjee von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz über die indische Bollywood-Szene.

Zum Abschluss werden die beiden Forscherinnen und Künstlerinnen Celia Herrera Rodríguez und Cherríe Moraga eine Performance beziehungsweise Multi-Media-Präsentation zum Thema „border crossings“ (Grenzüberschreitung) darbieten. Moraga wird außerdem am Freitagabend (30. Mai) im Rathausfestsaal um 19 Uhr eine Lesung halten.

Sie ist eine der bedeutendsten US-amerikanischen Feministinnen. Anfang der 1980er Jahre veröffentlichte sie zusammen mit Gloria Anzaldúa die Anthologie „This Bridge Called My Back: Writings by Radical Women of Color“. Sie hat sich als eine der ersten Wissenschaftlerinnen mit der Verschränkung verschiedener Diskriminierungsformen mit Bezug auf Geschlecht, Rasse, Ethnie und Sexualität auseinandergesetzt.

Bei der Tagung haben zudem Doktoranden des Graduiertenkollegs „Diversity: Mediating Difference in Transcultural Spaces“ die Möglichkeit, ihre Forschungsarbeiten einem großen Publikum vorzustellen.

Die MESEA-Tagung findet alle zwei Jahre statt. Die diesjährige Veranstaltung in Saarbrücken haben Professorin Astrid M. Fellner und ihr Team organisiert. Der spezielle Fokus auf den Grenzraum-Studien soll auch Forscherinnen und Forscher der Großregion enger zusammenbringen und so die Universität der Großregion weiter fördern. In diesem Zusammenhang ist die Tagung auch integriert in die Aktivitäten des „Europa-Kollegs – CEUS“ der Saar-Uni, was den interdisziplinären Anspruch des Themas „Border Studies“ und den integrativen Charakter des Europaschwerpunktes der Universität betont.

Weitere Informationen im Netz unter http://mesea.org/saarbruecken-2014

Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001).

Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Astrid M. Fellner
Tel: 0681 302-2770
E-Mail: amerikanistik(at)mx.uni-saarland.de
http://www.amerikanistik.uni-saarland.de

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Gerhild Sieber Universität des Saarlandes

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