Die Suche nach extraterrestrischem Leben im Weltall

Immer gewaltiger werden die Teleskope, mit denen die Astronomen den Sternenhimmel absuchen. Wahrhaft gigantische 39 Meter soll der Spiegel des „European Extremely Large Telescope“ messen, das am Ende des Jahrzehnts in Chile seine Arbeit aufnehmen soll. Dr. Jochen Liske stellt das Teleskop am Montag (23. Juli) um 18 Uhr im Hörsaal 1 der Physikalisch-Astronomischen Fakultät (Max-Wien-Platz 1) vor.

Liskes öffentlicher Vortrag „Die Sterne kommen näher: das europäische Riesenteleskop der Zukunft“ ist Bestandteil der Lehrerfortbildung Astronomie, die der Professor für die Didaktik der Physik und Astronomie Dr. Karl-Heinz Lotze von der Universität Jena anbietet. Gäste sind zu diesem Vortrag herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.

Bereits zum 9. Mal sind Astronomie-Lehrer aus der gesamten Bundesrepublik eingeladen, sich drei Tage lang mit neuen Ideen für den Unterricht vertraut zu machen. „Dieses Mal beschäftigen wir uns mit der Frage nach außerirdischem Leben im Weltall“, sagt Prof. Lotze. Den Eröffnungsvortrag bestreitet deshalb die „Grande Dame“ der deutschen Astrobiologie, Dr. Gerda Horneck aus Köln. Sie wird aus Sicht der Astrobiologie schildern, wie das Leben entstand, wie es sich weiterentwickelte und sich ausbreitete. Ein weiteres Thema der Fortbildung wird die Suche nach neuen Planeten sein, die auch in Jena betrieben wird.

In diesem Jahr kann Prof. Lotze 25 Referenten und 145 Teilnehmer begrüßen – das ist ein neuer Rekord. Außerdem spiegele es die Tatsache wider, dass die Astronomie als Schulfach wieder an Bedeutung gewinnt, schätzt Lotze ein. Wie der Didaktiker nicht ohne Stolz anmerkt, kommen viele der Lehrerinnen und Lehrer jedes Jahr wieder nach Jena, es hat sich ein Stammpublikum herausgebildet. Bemerkenswert sei zudem, dass einige Pädagogen für ihre Kollegen Vorträge anbieten. So werden Bertram Solf und Roland Westphal eine Livecam im Tellurium präsentieren. Ein Tellurium ist ein Modell des Sonnensystems, mit dessen Hilfe den Schülern die Bewegungen der Planeten gezeigt werden.

Karl-Heinz Lotze nennt den Wunsch nach Vielfalt und Aktualität als maßgebliches Moment für die Teilnehmer. Deshalb freut er sich auf den Vortrag von Prof. Dr. Dr. h. c. Arnold Benz aus Zürich, der über „Schöpfungstheologie und Astrophysik“ sprechen wird. Fragen nach dem Urknall und der Schöpfung wurden ja jüngst durch die Entdeckung des Higgs-Bosons, das auch als Gottesteilchen bezeichnet wird, lebhaft diskutiert.

Im Rahmen der dreitägigen Fortbildung erhält die Schülerin Maria Hartmann vom Gutenberg-Gymnasium in Erfurt den ersten Preis im Schülerwettbewerb Astronomie überreicht. Die Auszeichnung nimmt der Landesfachberater für Astronomie Wolfgang Fiedler gemeinsam mit Gernot Meiser vor, der den Workshop-Teilnehmern außerdem mobile Planetarien präsentieren wird.

Die Lehrerfortbildung Astronomie wird vor allem gefördert von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Wilhelm-und-Else-Heraeus-Stiftung.

Kontakt:
Prof. Dr. Karl-Heinz Lotze
Arbeitsgruppe Fachdidaktik der Physik und Astronomie der Universität Jena
August-Bebel-Straße 4, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 947490
E-Mail: kh.lotze[at]uni-jena.de

Media Contact

Stephan Laudien idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-jena.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer