Staatssekretär eröffnet zweiten Kongress zu Ambient Assisted Living (AAL)

Intelligente Technik unterstützt ältere Menschen in ihrem Alltagsleben und eröffnet ihnen neue Chancen, möglichst lange eigenständig zu Hause zu leben.

Diese so genannten Assistenzsysteme (englisch: Ambient Assisted Living – AAL) stärken zudem den Standort Deutschland – der Nutzen reicht von Einsparpotenzialen im Gesundheits- und Pflegebereich über neue Berufsfelder bis hin zu Exportchancen von Produkten und Dienstleistungen für die älter werdende Bevölkerung weltweit.

Um neue Lösungsansätze für den Umgang mit dem demografischen Wandel zu entwickeln, stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für Altersgerechte Assistenzsysteme insgesamt 125 Millionen Euro für drei Jahre bereit. Das kündigte Thomas Rachel (MdB), Parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, am Dienstag in Berlin an, als er den zweiten AAL-Kongress eröffnete. Rachel weiter: „Diese Investitionen sind gut aufgehoben. Letztlich helfen sie mit, die Lebensqualität im Alter zu erhöhen und den Menschen länger ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.“

Knapp 16 Millionen Menschen waren bereits im Jahr 2005 in Deutschland älter als 65 Jahre. Im Jahr 2050 werden es rund 23 Millionen sein. Schon im Jahr 2015 erwarten Experten eine breite Nutzung von intelligenter Technik für den Alltag. Um die Entwicklung auf diesem Forschungsgebiet zu beschleunigen, hat das BMBF mit dem Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) eine Innovationspartnerschaft gegründet. Dieses Netzwerk aus Technik, Politik, Sozialwissenschaften und dem Pflegebereich arbeitet intensiv an der Umsetzung bedarfsgerechter und marktfähiger Produkte und Dienstleistungen.

Deutschland nimmt bei den Assistenzsystemen international eine gute Wettbewerbsposition ein – von der Medizintechnik über die Elektrotechnik, Mikrosystemtechnik, Informations- und Kommunikationstechnologien bis hin zur Logistik. Dabei ist das Zusammenspiel der einzelnen Technologien wichtig. Bei AAL-Anwendungen können Industrie und Ingenieure in Deutschland ihre traditionellen Stärken in der Systemtechnik und im Systemdenken besonders gut nutzen.

Nach einer VDE-Studie möchten mehr als 58 Prozent der Seniorinnen und 37 Prozent der Senioren mit Unterstützung technischer Systeme in den eigenen vier Wänden leben. Dazu gehören auch die Unterstützung bei alltäglichen Verrichtungen, die Gesundheits- und Aktivitätsüberwachung, der Zugang zu sozialen, medizinischen und Notfallsystemen sowie das Erleichtern sozialer Kontakte. Damit sollen verbesserte Lebensqualität und intensivere soziale Teilnahme älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben erreicht, aber auch neue Geschäftsfelder erschlossen und bessere Gesundheits- und Sozialdienste ermöglicht werden.

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